November 2013: Zum fünften Mal Veranstaltungen zur Wohnungseinbruchsprävention im Main-Taunus-Kreis –

Vom 24. September bis 20. November 2013 führten die Präventionsräte der Kommunen des Main-Taunus-Kreises (MTK) und die zuständige Polizeidirektion zwölf Großveranstaltungen zum Wohnungseinbruchschutz durch. Zum nunmehr fünften Mal seit 2009 wurden die Bürgerinnen und Bürger zu Beginn der „dunklen Jahreszeit“ über die Sicherung ihrer Wohnungen, Nachbarschaftshilfe und die frühzeitige Information der Polizei bei verdächtigen Wahrnehmungen sensibilisiert.

Eröffnet wurden die Veranstaltungen durch die Vorsitzenden der Präventionsräte.

Foto 1: Bürgermeisterin Eva Söllner (Liederbach), Foto 2: Bürgermeisterin Renate Wolf (Sulzbach) und Foto 3: Erster Stadtrat Wolfgang Exner (Hofheim)

Foto 4: Bürgermeister Christian Seitz (Kriftel), Foto 5: Bürgermeister Thomas Horn (Kelkheim), Foto 6: Bürgermeister Alexander Simon (Eppstein)

Foto 7: Bürgermeister Michael Antenbrink (Flörsheim), Foto 8: Bürgermeisterin Christiane Augsburger (Schwalbach), Foto 9: Bürgermeister Norbert Altenkamp (Bad Soden)

Geschäftsführer Peter Nicolay nutzte regelmäßig die Gelegenheit, den Präventionsrat MTK mit seinen Arbeitskreisen und seiner Vernetzung mit diversen Präventionsgremien, insbesondere mit den 12 kommunalen Präventionsräten, vorzustellen.

Foto 10: Geschäftsführer Peter Nicolay stellt den Präventionsrat vor

Der Leiter des Einbruchskommissariats Andreas Nickel oder sein Vertreter Horst Freise informierten die Besucher über die aktuellen Brennpunkte und das Fallaufkommen in der betroffenen Kommune.

Foto 11: v.l.: Polizeidirektor Jürgen Moog, Bürgermeister Michael Antenbrink, Kriminalhauptkommissar Andreas Nickel, Polizeihauptkommissar Siegfried Ambros

Vor der Erläuterung der baulich-technischen und persönlichen Präventionsmaßnahmen durch den polizeilichen Berater, stellten der Leiter der Polizeidirektion Main-Taunus, Jürgen Moog, oder seine Vertreterin, Kriminaloberrätin Katja Holland-Jopp, die Ergebnisse der Evaluation der Einbrüche in 2012 vor.

Hierfür wurden durch die aufnehmenden Beamten der PD Main-Taunus alle Wohnungseinbrüche im Main-Taunus-Kreis mittels eines zuvor erstellten Erfassungsbogens hinsichtlich der Lage der Tatorte, der Tatzeit, der Tatbegehungsweise, dem Zustand des Wohnobjektes sowie den bereits vorhandenen Sicherungsmaßnahmen erhoben. Aufgrund dieser Auswertungen nahmen Frau Holland-Jopp und Herr Moog die Anwesenden mit auf die virtuelle Reise eines Einbrechers durch die Straßen eines Wohngebietes. Sie zeigten dabei auf, welche Umstände ein Anwesen in den Augen eines Einbrechers lohnenswert erscheinen lassen. Das Spektrum reicht von der Blickdichtheit der Umfriedung, über Steighilfen, offenstehende Türen, Fenster und Garagentore bis zur Erkennbarkeit, ob der Wohnungsbesitzer zuhause ist, nämlich durch den Zustand der Beleuchtung, Rollläden, Briefkästen und Mülltonnen.

Foto 12 - 14: Kriminaloberrätin Katja Holland-Jopp und Polizeidirektor Jürgen Moog stellen die Evaluation zum Wohnungseinbruch vor

Die Notwendigkeit besonderer Maßnahmen gegen Einbrüche gerade im Main-Taunus-Kreis ergibt sich aus der Attraktivität des im „Speckgürtel“ Frankfurts liegenden Landkreises, noch dazu mit hervorragenden Verkehrsanbindungen.

Den Hauptpart der Veranstaltung hatte der polizeiliche Berater der Polizeidirektion Main-Taunus, Thomas Tauber. Auf seine Einstiegsfrage, wer bereits durch einen Einbruch geschädigt wurde, meldeten sich regelmäßig 10 – 20% der Anwesenden.

Foto 15: Polizeilicher Berater Thomas Tauber fragt, wer Opfer eines Einbruchs geworden war

Die Konfrontation mit dem Einbruch wird meistens als sehr belastend empfunden. Schließlich wirkt sich die Verletzung der Privatsphäre, neben dem Verlust von Hab und Gut, besonders beeinträchtigend auf das Sicherheitsempfinden aus. Das Gefühl, sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher zu fühlen, kann mitunter nur sehr schwer verarbeitet werden

Thomas Tauber gab den Besucher praktische und vor allem anschauliche Anregungen, wie sie ihre eigenen vier Wände gegen Langfinger sinnvoll schützen können. Das reichte von Hinweisen zum Vortäuschen von Anwesenheit, wie Zeitschaltuhren für Beleuchtung und Rollläden oder einen mobilen Fernsehsimulator bis hin zum Zylinderschloss mit Zieh- und Bohrschutz. Besonders eindrucksvoll waren dabei seine Erläuterungen zur Pilzkopfverriegelung.

Foto 17 - 19: Polizeilicher Berater Thomas Tauber demonstriert, wie die Pilzkopfverriegelung funktioniert und wie schnell ein Fenster aufgehebelt werden kann

Nachbarschaftshilfe und das Verständigen der Polizei bei verdächtigen Wahrnehmungen war sodann Thema des jeweiligen Leiters der Polizeistation, der für die unverzügliche Nutzung der „110“ warb.

Foto 20 - 22: Polizeihauptkommissar Helmut Hamann, Polizeihauptkommissar Siegfried Ambros und Erster Polizeihauptkommissar Manfred Braun informieren über das Verständigen der Polizei und über Nachbarschaftshilfe

Das von den Kommunen mitgetragene Projekt des Präventionsrates MTK „Vorsicht, aufmerksame Nachbarn“ zielt zum einen auf die Sensibilisierung der Nachbarn für die Unterstützung und die Aufmerksamkeit zur Abwehr von Wohnungseinbrechern, zum anderen auf die Abschreckung derselben. Kommunen, wie Hattersheim, senden mit persönlichem Schreiben der Bürgermeisterin die Aufkleber an alle Haushalte. Auch bei dem Projekt „Prüfen von Wohnhäusern auf Einbruchsgelegenheit“ werden durch Vollzugs- und Ordnungspolizei sowie Freiwilligen Polizeidienst die Aufkleber oder auch Schilder an die Haushalte verteilt.

Foto 23 – 25: Polizeikommissarin Anna Hartmann, die im Rahmen des Programms „Regionale Sicherheit“ mit ihrer Einheit zuvor in Hattersheim-Okriftel zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchs eingesetzt war, berichtet bei der Präventionsveranstaltung über ihre Beobachtungen beim Überprüfen von Okriftler Wohnhäusern im Hinblick auf Einbruchsgelegenheiten

Nach den Vorträgen hatten die Besucher die Gelegenheit, sich an Exponaten über die Sicherungsmöglichkeiten gegen Wohnungseinbruch zu informieren.

Foto 26: Polizeilicher Berater Thomas Tauber erläutert interessierten Bürgern Sicherheitstechnik

Foto 27: Erster Polizeihauptkommissar Otto Macek und der polizeiliche Berater Thomas Tauber in Gesprächen mit Bürgern Foto 28: Bürgermeister Alexander Simon versucht das Ausstellungsfenster aufzuhebeln Foto 29: Kriminaloberrätin Katja Holland-Jopp (2. v.r.) und Polizeioberkommissar Thomas Tauber (1. v.l.) sprechen mit Bürgern über Einbruchsicherheit.

Fazit: Die Präventionsveranstaltungen wurden von insgesamt 666 Bürgerinnen und Bürgen besucht. Das Spektrum reichte von 24 bis 97 Teilnehmern. Die unmittelbare Resonanz von Besuchern und die vielen Medienberichte waren durchweg positiv. Der polizeiliche Berater Thomas Tauber nahm durch die Veranstaltungen unmittelbar zahlreiche Beratungswünsche entgegen. Eine Vielzahl weiterer Beratungswünsche folgte telefonisch. Die Effizienz der Beratungen steigt durch die Veranstaltungen ganz erheblich, weil bei den Veranstaltungsbesuchern keine allgemeinen Erläuterungen mehr erforderlich sind. Die Beratungszeit vor Ort schrumpft somit von zwei auf eine halbe Stunde. Die Veranstaltungsserie ist ein wichtiger Baustein in unserer Konzeption zur Vorbeugung und Bekämpfung des Wohnungseinbruchs. Aufgrund der gemeinsamen Anstrengungen des Kreises, der Kommunen, der Präventionsräte, der Polizei, aber vor allem der Bürger, rechnen wir für das Jahr 2013 mit einem deutlichen Rückgang der Einbrüche in Wohnungen und gewerbliche Räume und einer Erhöhung der Aufklärungsquote.

Jürgen Moog

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