April 2013: Weiterer Rückgang der Unfallzahlen im MTK – Polizeidirektion Main-Taunus legt Verkehrsunfallstatistik 2012 vor –

In 2012 ging die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Main-Taunus-Kreis von 3.374 auf 3.327 (2010: 3.450) zurück. Trotz der hohen Verkehrsdichte im Main-Taunus-Kreis (bis zu 29.800 Kfz/h auf Hauptdurchgangsstraßen) liegt die Unfallhäufigkeit 37% unter dem Landesdurchschnitt.

Die Verkehrsunfälle mit Personenschäden haben im Vergleich zum Jahr 2011 um 45 auf 497 Unfälle (-8,3%) abgenommen, liegen damit deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Die Zahl der dabei verletzten Personen fiel von 670 auf 623 (-7%). Im vergangenen Jahr kamen auf den Straßen des Landkreises fünf Personen ums Leben. In 2011 waren es vier Unfalltote.

Die Verkehrsunfallfluchtunfälle gingen um vier auf 1.460 (-0,27%) zurück. „Der Anteil der Unfallfluchten von 43,8% am Gesamtunfallaufkommen ist absolut inakzeptabel, da diese Quote weit über dem Hessendurchschnitt von 29%“ liegt“, so der Leiter des Regionalen Verkehrsunfalldienstes in Hattersheim, Thorsten Nordholt. Der Unfallfluchtanteil lasse darauf schließen, dass die Verkehrsmoral im Kreisgebiet niedrig sei. Die Unfallverursacher gehen ein hohes Risiko ein, denn 2012 wurde fast jeder zweite Unfallflüchtige ermittelt (fast 42%).

Durch Verbesserungen bei der Verkehrsunfallaufnahme und –sachbearbeitung soll die Aufklärungsquote weiter gesteigert und durch zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsarbeit für rechtskonformes Verhalten nach Verkehrsunfällen geworben werden. Außerdem sollen die Parkplatzbetreiber hinsichtlich ausreichender Parkplatzbreiten und ggf. Videoüberwachungsanlagen beraten werden. Hierzu entwickelte der Präventionsrat die Präventionsprojekte „Parkflächenverbreiterung mit Doppelmarkierung“ und „Kriminalpräventive Prüfung von Großbauvorhaben“

Siehe Themenbereich Städtebau und Sicherheit

Die Wildunfälle sind im vergangenen Jahr von 126 auf 180 Unfälle gestiegen. Der Schwerpunkt dieser Unfälle liegt weiterhin im Dienstbezirk der Polizeistation Kelkheim. Die Steigerung der Wildunfallzahlen ist ein Hessen weites Phänomen und hängt mit der Entwicklung der Wildpopulation zusammen. Die Präventionsmaßnahmen an belasteten Schwerpunktstrecken (blaue Wildwarnreflektoren an Leitpfosten, Duftbarrieren aus Schaum an Bäumen, Wildwarnschilder) werden weiter ausgebaut.

Die Gesamtzahl der Verkehrsstraftaten fiel von 1.301 in 2011 auf 1.191 in 2012. Trotz sinkender Fallzahl ist zu konstatieren, dass die Verkehrsmoral eines nicht unerheblichen Teils der Verkehrsteilnehmer nach wie vor schlecht ist. Ein Problemfeld sind die Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss. In 2012 standen Fahrzeugführer bei 106 Verkehrsunfällen unter dem Einfluss berauschender Mittel. Das sind zwar 17% weniger als im Jahr zuvor, es wurden jedoch 39 Menschen dabei verletzt. Bei Kontrollen wurden 273 Alkohol- und Drogenfahrten im Jahr 2012 festgestellt. Ein zweites Problemfeld sind die Geschwindigkeitsüberschreitungen, die als Unfallursache häufig mit schweren oder sogar tödlichen Verletzungen enden. Auch hier wurde der Kontrolldruck erhöht. Bei 142 Kontrollen in 2012 wurde die Geschwindigkeit von rund 100.000 Fahrzeugen gemessen. Ergebnis: 4.779 Verwarnungsgeldverstöße, 1.438 Bußgeldverstöße, 119 Fahrverbote. Den Spitzenwert im negativen Sinn erreichte in 2012 ein Fahrzeugführer, der auf der B 8, Gemarkung Liederbach, in Fahrtrichtung Königstein, statt der vorgeschriebenen 100 km/h, mit 209 km/h gemessen wurde.

Polizeidirektor Jürgen Moog zur Verkehrssicherheitsstrategie: „Wir wollen mit unserer Arbeit einerseits auf die Verbesserung der Verkehrsmoral hinwirken und andererseits die Uneinsichtigen durch verstärkten Kontrolldruck zu korrektem Verhalten bewegen, um so die Unfallzahlen und deren Folgen zu reduzieren.“

Pressemitteilung der Polizeidirektion Main-Taunus

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