Juli 2013: Vorbereitung von Wohnungseinbrüchen durch Anbringen von Klebestreifen

Anfang Juli teilten mehrere Bürger eines Wohngebietes in Bad Soden am Taunus der Polizeistation Eschborn mit, dass an ihren Gartentoren und Zugangstüren durchsichtige Klebestreifen angebracht worden waren. In eines der mit Klebestreifen präparierten Häuser war wenig später eingebrochen worden. Die Täter kletterten hierbei auf das Dach, deckten Ziegel und Dämmmaterial ab und gelangten so in das Objekt.

Foto 1: Unbeschädigter Klebestreifen am Tor signalisiert dem Einbrecher, dass die Bewohner im Urlaub sind

Das Phänomen mit den Klebestreifen, mit denen die Täter offensichtlich Rückschlüsse auf die An-/Abwesenheit der Bewohner tätigen, trat bereits im letzten Jahr im Hochtaunuskreis auf. Auch dort kam es zu einem Wohnungseinbruch mit Dacheinstieg in direktem Zusammenhang mit angebrachten Klebestreifen.

Um mögliche weitere Vorbereitungshandlungen festzustellen, Anwohner zu warnen und somit vorbereitete Wohnungseinbrüche zu verhindern, wurden am 23. und 24. Juli Präventionsmaßnahmen mit Unterstützung der Hessischen Bereitschaftspolizei in den gefährdeten Gebieten (überwiegend hochwertigere Einfamilienhäuser) durchgeführt.

Durch die Beamten der Bereitschaftspolizei und der Polizeistation Eschborn wurden die Zugangsbereiche überprüft und zahlreiche Bürgergespräche geführt, in welchen das aktuelle Phänomen erklärt, Handlungsanweisungen gegeben und mögliche Tatgelegenheiten aufgezeigt wurden. Dabei wurden auch noch nicht entdeckte Klebestreifen, z.B. am Torscharnier, festgestellt. Da dies in der Zeit passierte, als eine Journalistin mit Fotograf die Kräfte begleitete, wurde das Beweisfoto Teil eines umfangreichen Artikels im Höchster Kreisblatt über das Phänomen Klebestreifen und die Maßnahmen der Polizeidirektion Main-Taunus gegen den Wohnungseinbruch.

Foto 2 und 3: v.l. PD Moog im Gespräch mit Hausbesitzer, Journalistin und Fotograf. Der Hausbesitzer, der sich in Abwesenheit der Bewohner um die Liegenschaft kümmert, bei der ein Klebestreifen festgestellt wurde, brachte sogleich das Schild „Vorsicht, aufmerksamer Nachbar" an seinem Tor an.

Bei den Maßnahmen wurde ein eigens für dieses aktuelle Phänomen erstellter Flyer verteilt, welcher neben dem Phänomen auch bezüglich der Urlaubszeit und den damit verbunden Risiken sensibilisiert. Wenn Einbruchsgelegenheiten wie gekippte/offenstehende Fenster, offene Garagen, Steighilfen pp. festgestellt wurden, machten die Beamten die abwesende Hauseigentümer mittels eines Flyers auf die Einbruchsgefahr aufmerksam.

Insgesamt wurden während der zwei Tage 1600 der neu entworfenen Flyer verteilt. Bedenkt man nun, dass es sich bei den Wohngebieten überwiegend um Ein-, aber auch auch Zweifamilienhäuser handelte, wurden hierbei über 1000 potenziell gefährdete Objekte abgedeckt!

Durch die Anwohner der aufgesuchten Gebiete wurden die Maßnahmen durchweg positiv aufgenommen. Besonders begrüßt wurde, dass sich die Polizei diesem aktuellen Phänomen sehr zeitnah angenommen hat. Mehrfach wurde betont, dass die Arbeit der Beamten ein sicheres Gefühl vermittelt.

In den über 140 Gesprächen mit den Anwohnern wurde auch auf das Projekt „Vorsicht, aufmerksame Nachbarn“ des Präventionsrats des Main-Taunus-Kreises hingewiesen.

 

Foto 4: Der Aufkleber „Vorsicht, aufmerksame Nachbarn“ wird am Briefkasten angebracht.

In diesem Zusammenhang wurden etwa 230 Aufkleber der jeweiligen Kommunen verteilt, welche ebenfalls dankend angenommen und zumeist sofort an Briefkästen oder Gartentoren angebracht wurden.

An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Kräfte der EE 13 der I. Abteilung der Hessischen Bereitschaftspolizei, welche trotz Temperaturen jenseits der 30°C hoch motiviert agierten!

Polizeikommissar Daniel Kalus, Polizeistation Eschborn

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