Juni 2022: Verkehrsunfallstatistik 2021 für den Main-Taunus-Kreis
Die Polizeidirektion Main-Taunus hat im zurückliegenden Jahr 4.312 Verkehrsunfälle verzeichnet. Nach dem deutlichen Rückgang der Unfallzahlen von 2019 (5.151) auf 2020 (4.215), ereigneten sich im Jahr 2021 nun wieder mehr Verkehrsunfälle auf den Straßen des Main-Taunus-Kreises (+2,3 % gegenüber dem Vorjahr).
Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung der Verkehrsunfälle im MTK in den letzten fünf Jahren:
Der Anstieg lässt sich auf mehr polizeilich registrierte Verkehrsunfälle mit Sachschäden (+ 137) zurückführen.
Unfälle mit Sachschaden
Erfreulicherweise sanken sowohl die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden (2020: 508; 2021: 468) als auch die Anzahl der hierbei verletzten Personen (2020: 611; 2021: 568) deutlich.
Unfälle mit Personenschaden
Damit kamen im Jahr 2021 im Straßenverkehr so wenig Personen zu Schaden wie seit mindestens zehn Jahren nicht mehr. Leider kam es im Kreisgebiet zu sechs schweren Verkehrsunfällen mit tödlichem Ausgang.
Als besonders gefährdet gelten die „Jungen Fahrer“ (im Alter von 18 bis 24 Jahren).
Unfälle mit jungen Fahrern
Diese Gruppe war am Gesamtunfallaufkommen, gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung, mit 15,7% im Jahr 2021 überproportional hoch beteiligt. Bei den Unfällen mit verletzten Personen betrug ihr Anteil sogar 23%.
Sorge bereitet die Gruppe der Senioren. Dabei handelt es sich um Fahrzeugführer im Alter von 65 Jahren und älter. Unseren Senioren kommt aufgrund der demographischen Entwicklung (deutlich steigende Zahl von Senioren), in Verbindung mit einem hohen Mobilisierungsgrad, ein besonderes Augenmerk zu.
Unfälle mit Senioren
Während der Anteil der Senioren am Unfallaufkommen im MTK vor zehn Jahren nur 11,36% betrug – bei einem Bevölkerungsanteil von 19,4% ist ihr Anteil am Unfallaufkommen vor allem in den letzten Jahren auf 25,4% (1.096 Verkehrsunfälle) in 2021 gestiegen. Damit sind die Senioren überproportional an den Verkehrsunfällen beteiligt, da ihr Bevölkerungsanteil im MTK bei nur knapp 23% beträgt.
Die Zahl der polizeilich verzeichneten Fahrradunfälle ist in 2021 gegenüber dem Vorjahr um 5,7% gesunken. Es ereigneten sich 201 Verkehrsunfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren (213 in 2020).
Fahrradunfälle
Obwohl die Fahrradunfälle lediglich 4,6% der Gesamtunfälle ausmachen, resultieren 34,1% aller Verkehrsunfälle mit Personenschäden im Main-Taunus-Kreis aus Fahrradunfällen. Das liegt unter anderem daran, dass Fahrradfahrer, ähnlich wie Motorradfahrer, keine „Knautschzonen“ haben und folglich bei einem Unfall fast immer stürzen und sich dabei verletzen. Jeder zweite Unfall, an dem ein Radfahrer beteiligt ist, wurde durch diesen auch verursacht.
Im Bereich der Verkehrsunfallfluchten wurden für den MTK in 2021 1.638 Unfälle erfasst. Damit ist die Zahl der Unfallfluchten um 93 Fälle gestiegen.
Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort
Der Anteil der Verkehrsteilnehmer, die sich unerlaubt nach einem Unfall vom Unfallort entfernt haben, ist auf 37,9% (2020: 36,6%) gestiegen. Dieser Anteil ist weiterhin überproportional hoch. Der Hessendurchschnitt liegt im Vergleich hierzu in 2020 bei nur 29,1%, der Bundesdurchschnitt noch deutlich darunter.
Die Aufklärungsquote liegt wie in 2020 auch in 2021 bei 43%. Damit ist das Entdeckungsrisiko für Unfallflüchtige ein erhebliches.
Hier finden Sie die Verkehrsunfallstatistik 2021 des MTK.
Johannes Neumann und Jürgen Moog
