Im Jahr 2020 wurden im Main-Taunus-Kreis insgesamt 4.215 Verkehrsunfälle und damit 936 Unfälle weniger als in 2019 registriert. Das bedeutet einen Rückgang um 18,2 %. Hauptgrund für den enormen Rückgang dürfte das deutlich geringere Verkehrsaufkommen aufgrund der Corona-Pandemie gewesen sein.
Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung der Verkehrsunfälle im MTK in den letzten fünf Jahren:
Der Rückgang der Gesamtunfallzahlen im Main-Taunus-Kreis beruht größtenteils auf dem Rückgang der Sachschadensunfälle um 845 auf 3.707 Unfälle. Das ist ein Anteil von 87,9% an der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Kreis.
Unfälle mit Sachschaden
Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden und die Anzahl der hierbei verletzten Personen sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Anteil der Unfälle, bei denen Menschen schwer oder leicht verletzt wurden, liegt im Main-Taunus-Kreis bei 12 %.
Erfreulich ist, dass deutlich weniger Personen bei Verkehrsunfällen verletzt wurden und dass auch die Anzahl der tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer von fünf auf vier zurückging.
Als besonders gefährdet gelten die „Jungen Fahrer“ (im Alter von 18 bis 24 Jahren).
Diese Gruppe war am Gesamtunfallaufkommen, gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung, mit 16,0% im Jahr 2020 überproportional hoch beteiligt Bei den Unfällen mit verletzten Personen betrug ihr Anteil 16,6%.
Sorge bereitet die Gruppe der Senioren. Dabei handelt es sich um Fahrzeugführer im Alter von 65 Jahren und älter. Unseren Senioren kommt aufgrund der demographischen Entwicklung (deutlich steigende Zahl von Senioren), in Verbindung mit einem hohen Mobilisierungsgrad, ein besonderes Augenmerk zu.
Während der Anteil der Senioren am Unfallaufkommen im MTK vor zehn Jahren nur 11,36% betrug – bei einem Bevölkerungsanteil von 19,4% ist ihr Anteil vor allem in den letzten Jahren auf 24,3% (1.026 Verkehrsunfälle) in 2020 gestiegen. Damit sind die Senioren überproportional an den Verkehrsunfällen beteiligt, da ihr Bevölkerungsanteil im MTK bei nur knapp 23% beträgt.
Die Zahl der polizeilich verzeichneten Fahrradunfälle ist in 2020 gegenüber dem Vorjahr um 15,5% gestiegen. Es ereigneten sich 213 Verkehrsunfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren (180 in 2019).
Obwohl die Fahrradunfälle lediglich 5% der Gesamtunfälle ausmachen, resultieren 35,6% aller Verkehrsunfälle mit Personenschäden im Main-Taunus-Kreis aus Fahrradunfällen. Das liegt unter anderem daran, dass Fahrradfahrer, ähnlich wie Motorradfahrer, keine „Knautschzonen“ haben und folglich bei einem Unfall fast immer stürzen und sich dabei verletzen. Jeder zweite Unfall, an dem ein Radfahrer beteiligt ist, wurde durch diesen auch verursacht.
Im Bereich der Verkehrsunfallfluchten wurden für den MTK in 2020 1.545 Unfälle erfasst. Damit ist die Zahl der Unfallfluchten deutlich gesunken (-416).
Der Anteil der Verkehrsteilnehmer, die sich unerlaubt nach einem Unfall vom Unfallort entfernt haben, ist auf 36,6% (2018: 38,0%) gesunken. Dieser Anteil ist jedoch weiterhin überproportional hoch. Der Hessendurchschnitt liegt im Vergleich hierzu in 2020 bei nur 30%, der Bundesdurchschnitt noch deutlich darunter.
Die Aufklärungsquote betrug in 2020 43%, das sind 4% mehr als in 2019. Damit ist das Entdeckungsrisiko für Unfallflüchtige ein erhebliches.
Hier finden Sie die Verkehrsunfallstatistik 2020 des MTK.
Jürgen Moog