Juni 2020: Verkehrsunfallstatistik 2019 für den Main-Taunus-Kreis

Im Jahr 2019 wurden im Main-Taunus-Kreis insgesamt 5.151 Verkehrsunfälle und damit 222 Unfälle mehr als in 2018 registriert. Das entspricht einer Zunahme um 4,5 % gegenüber dem Vorjahr und stellt die höchste Unfallzahl im Main-Taunus-Kreis dar seit Erhebung der statistischen Unfalldaten.

Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung der Verkehrsunfälle im MTK in den letzten fünf Jahren:

Die Steigerung der Gesamtunfallzahlen im Main-Taunus-Kreis beruht fast komplett auf der Steigerung der Sachschadensunfälle um 220 auf 4.592. Das ist ein Anteil von 89,1% an der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Kreis.

Erfreulich ist, dass weniger Personen (704) bei Verkehrsunfällen verletzt wurden. Leider erhöhte sich die Anzahl der im abgelaufenen Jahr tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer von drei auf fünf Getötete.

Als besonders gefährdet gelten die „Jungen Fahrer“ (im Alter von 18 bis 24 Jahren). Diese Gruppe war am Gesamtunfallaufkommen, gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung, mit 15,5% im Jahr 2019 überproportional hoch beteiligt Bei den Unfällen mit verletzten Personen betrug ihr Anteil sogar 21,8%.

Sorge bereitet die Gruppe der Senioren. Dabei handelt es sich um Fahrzeugführer im Alter von 65 Jahren und älter. Unseren Senioren kommt aufgrund der demographischen Entwicklung (deutlich steigende Zahl von Senioren), in Verbindung mit einem hohen Mobilisierungsgrad, ein besonderes Augenmerk zu.

Während der Anteil der Senioren am Unfallaufkommen im MTK vor zehn Jahren nur 11,36% betrug – bei einem Bevölkerungsanteil von 19,4% ist ihr Anteil vor allem in den letzten Jahren auf 25,1% (1.295 Verkehrsunfälle) in 2019 gestiegen. Damit sind die Senioren zunehmend überproportional an den Verkehrsunfällen beteiligt, da ihr Bevölkerungsanteil im MTK nur knapp 23% beträgt.

An den Verkehrsunfällen mit verletzten oder getöteten Personen waren „Senioren“ im Jahr 2019 mit 29,1% beteiligt; in 2018 waren es nur 26,4%.

Entgegen dem bundesweiten Trend ist die Zahl der polizeilich verzeichneten Fahrradunfälle in 2019 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Es ereigneten sich 180 Verkehrsunfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren (191 in 2018).

Obwohl die Fahrradunfälle lediglich 3,4% der Gesamtunfälle ausmachen, resultieren 25,9% aller Verkehrsunfälle mit Personenschäden im Main-Taunus-Kreis aus Fahrradunfällen. Das liegt unter anderem daran, dass Fahrradfahrer, ähnlich wie Motorradfahrer, keine „Knautschzonen“ haben und folglich bei einem Unfall fast immer stürzen und sich dabei verletzen. Jeder zweite Unfall, an dem ein Radfahrer beteiligt ist, wurde durch diesen auch verursacht.

Im Bereich der Verkehrsunfallfluchten wurden für den MTK in 2018 1.961 Unfälle erfasst. Damit ist die Zahl der Unfallfluchten wieder deutlich gestiegen (+125).

Der Anteil der Verkehrsteilnehmer, die sich unerlaubt nach einem Unfall vom Unfallort entfernt haben, ist auf 38% (2018: 37%) gestiegen und somit überproportional hoch. Der Hessendurchschnitt liegt im Vergleich hierzu in 2018 bei nur 30%, der Bundesdurchschnitt noch deutlich darunter.

Die Aufklärungsquote betrug in 2019 39%. Damit ist das Entdeckungsrisiko für Unfallflüchtige nach wie vor ein erhebliches.

Hier finden Sie die Verkehrsunfallstatistik 2019 des MTK.

Jürgen Moog

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