In 2013 stieg die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Main-Taunus-Kreis von 3.327 auf 3.552 (2011: 3.374) an. Trotz der hohen Verkehrsdichte im Main-Taunus-Kreis (bis zu 29.800 Kfz/h auf Hauptdurchgangsstraßen) liegt die Unfallhäufigkeit 27,3 % unter dem Landesdurchschnitt.
Die Verkehrsunfälle mit Personenschäden haben im Vergleich zum Jahr 2012 um 44 auf 541 Unfälle (+8,85%) zugenommen, liegen damit aber im Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Die Zahl der dabei verletzten Personen stieg von 623 auf 723 (+16,05%). Im vergangenen Jahr kam auf den Straßen des Landkreises eine Person ums Leben. In 2012 waren es fünf Unfalltote.
Die Verkehrsunfallfluchtunfälle nahmen um 49 auf 1.509 (+3,24%) zu. „Der Anteil der Unfallfluchten von 42,4% am Gesamtunfallaufkommen ist absolut inakzeptabel, da diese Quote weit über dem Hessendurchschnitt von 29,4 %“ liegt“, so der Leiter des Regionalen Verkehrsunfalldienstes in Hattersheim, Thorsten Nordholt. Der Unfallfluchtanteil lasse darauf schließen, dass die Verkehrsmoral im Kreisgebiet niedrig sei. Die Unfallverursacher gehen ein hohes Risiko ein, denn 2013 wurden 582 Unfallflüchtige ermittelt (fast 39%).
Die Wildunfälle sind im vergangenen Jahr von 180 auf 172 Unfälle gefallen. Der Schwerpunkt dieser Unfälle liegt weiterhin im Dienstbezirk der Polizeistation Kelkheim. Dort wird seit mehreren Jahren an belasteten Schwerpunktstrecken Wildunfallprävention mit Maßnahmen wie blauen Wildwarnreflektoren an Leitpfosten, Duftbarrieren aus Schaum an Bäumen und Wildwarnschilder betrieben.
Die Gesamtzahl der Verkehrsstraftaten wuchs von 1.191 in 2012 auf 1.258 in 2013 an. Die gestiegene Fallzahl lässt den Schluss zu, dass die Verkehrsmoral eines nicht unerheblichen Teils der Verkehrsteilnehmer nach wie vor schlecht ist.
Erfreulich ist der Rückgang der Verkehrsunfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss. In 2013 standen Fahrzeugführer bei 85 Verkehrsunfällen unter dem Einfluss berauschender Mittel – fast 20% weniger als im Jahr zuvor. Es wurden jedoch 39 Menschen dabei verletzt. Bei Kontrollen wurden 234 Alkohol- und Drogenfahrten im Jahr 2013 festgestellt.
Ein zweites Problemfeld sind die Geschwindigkeitsüberschreitungen, die als Unfallursache häufig mit schweren oder sogar tödlichen Verletzungen enden. Auch hier wurde der Kontrolldruck erhöht. Bei 190 Kontrollen in 2013 wurde die Geschwindigkeit von fast 155.500 Fahrzeugen gemessen. Ergebnis: 7.473 Verwarnungsgeldverstöße, 2.769 Bußgeldverstöße, 175 Fahrverbote.
Den Spitzenwert im negativen Sinn erreichte in 2013 ein Fahrzeugführer, der auf der B 8, Gemarkung Liederbach, in Fahrtrichtung Königstein, statt der vorgeschriebenen 100 km/h, mit 221 km/h gemessen wurde.
Polizeidirektor Jürgen Moog zur Verkehrssicherheitsstrategie: „Wir möchten mit Präventionsmaßnahmen Sicherheit und Moral im Straßenverkehr verbessern. Durch verstärkten Kontrolldruck wollen wir die uneinsichtigen Verkehrsteilnehmer zu korrektem Verhalten bewegen, um so die Unfallzahlen und deren Folgen zu reduzieren.“
Pressemitteilung der Polizeidirektion Main-Taunus