Dezember 2015: Schluss mit Täuschen, Lügen und Tricksen an der Haustür und am Telefon

Präventionsräte und Polizei machen im Main-Taunus-Kreis mit neuem Projekt mobil gegen Betrüger und Trickdiebe

In den letzten Jahren wurden immer mehr ältere Menschen durch den Enkeltrick, falsche Handwerker, den Glas-Wasser-Trick, falsche Gewinnversprechen oder andere Betrugsmaschen getäuscht. Ausgangspunkt war in den allermeisten Fällen das Telefon oder die Haustür. Die Opfer büßten dabei zum Teil viel Geld oder auch Wertgegenstände ein.

Trotz der Warnungen in Medien, Broschüren und auch in speziellen Seminaren weist die Polizeiliche Kriminalstatistik seit Jahren deutliche Steigerungen dieser Art von Straftaten gegen ältere Menschen aus. „Wir wollen es den Kriminellen, die sich auf das Täuschen, Lügen und Tricksen an der Haustür spezialisiert haben, schwerer machen und möglichst die Tat verhindern“, so die Geschäftsführer des Präventionsrates Main-Taunus-Kreis, Peter Nicolay und Jürgen Moog. Gemeinsam mit der Polizeidirektion Main-Taunus haben sie ein aus mehreren Komponenten bestehendes Präventionsprojekt entwickelt.

Das Präventionsprojekt berücksichtigt insbesondere, dass gemäß einer wissenschaftlichen Untersuchung der Argwohn im Alter immer stärker nachlässt und gleichzeitig die Hilfsbereitschaft zunimmt. Das nutzen die Täter bei ihren Täuschungshandlungen schamlos aus.

Allein im September dieses Jahres kam es zu vier Fällen, in denen sich die Diebe durch einen Trick an der Haustür Zutritt zur Wohnung ihrer Opfer verschafften und anschließend Wertsachen im Wert von jeweils zwischen 1.500 und 3.000,- Euro erbeuteten. „Mir ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger vor Betrügern und Trickdieben zu schützen, dazu müssen wir entsprechend aufklären und sensibilisieren“, sagt Peter Liebeck, Leiter der Polizeidirektion Main-Taunus.

Kern des Projektes ist ein achtseitiger Faltflyer, mit dem die Senioren über die wichtigsten Betrügereien und Trickdiebstähle informiert werden, die ihnen am Telefon oder an der Haustür widerfahren können. Appelle und Tipps erfolgen in der Ich-Form, damit sie leichter verinnerlichen können, dass sie bei Unbekannten misstrauisch sein sollen, die ihnen etwas versprechen und gleichzeitig um einen Gefallen oder Geld bitten.

Flyer, Türaufkleber und Türanhänger als Komponenten des Präventionsprojektes zur Vermeidung von Straftaten zum Nachteil älterer Menschen

Hinzu kommt ein Aufkleber, der unterhalb des Türspions oder neben der Schließe angebracht werden soll, oder alternativ ein Anhänger für die Türklinke. Aufkleber und Türanhänger  ermahnen plakativ dazu, bei Unbekannten auf der Hut zu sein und keinesfalls unüberlegt die Wohnungstür zu öffnen. Das gilt auch für die Betrügereien, die ihren Ausgangspunkt am Telefon nehmen und sich über die Haustür fortsetzen. Beim Enkeltrick z.B. wird meist eine Vertrauensperson des Enkels/der Nichte angekündigt, die dann an der Haustür erscheint. Spätestens dann muss geprüft werden, ob die Geldübergabe ihre Richtigkeit hat.

Entscheidende Komponente bei der Umsetzung des Projektes an die Senioren sind die Präventionsräte der Kommunen des Main-Taunus-Kreises. Mit persönlichem Anschreiben der Präventionsratsvorsitzenden, das sind die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie die Ersten Stadträte, sollen ca. 50.000 Seniorinnen und Senioren in den Städten und Gemeinden des Main-Taunus-Kreises den Flyer und den Aufkleber/Türanhänger zugestellt bekommen.

v.l.: Polizeidirektor Peter Liebeck, die Geschäftsführer des Präventionsrates Main-Taunus-Kreis Poizeidirektor a.D. Jürgen Moog und Peter Nicolay sowie Landrat Michael Cyriax

„Nach den Projekten >Vorsicht, aufmerksame Nachbarn<, >Umgang mit durch Salafismus radikalisierten Jugendlichen< und dem >Farbleitsystem< eine weitere wichtige Initiative des Präventionsrates“ so Landrat Michael Cyriax. „Sicherheit fängt bei uns allen daheim an. Jeder kann einen Beitrag dazu leisten, den Main-Taunus-Kreis noch sicherer zu machen.“

Pressemitteilung des Präventionsrates Main-Taunus-Kreis

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