März 2012: Relativ wenige Verkehrsunfälle bei hoher Verkehrsdichte – Polizeidirektion Main-Taunus legt Verkehrsunfallstatistik 2011 vor

In 2011 ging die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Main-Taunus-Kreis von 3.450 auf 3.374 zurück. Trotz der durch die große Anzahl zugelassener Fahrzeuge und Pendlerströme bedingten hohen Verkehrsdichte (bis zu 29.800 Kfz/h auf Hauptdurchgangsstraßen) passierten im Main-Taunus-Kreis über 30% weniger Verkehrsunfälle als im Landesdurchschnitt.

Die Verkehrsunfälle mit Personenschäden haben zwar im Vergleich zum Jahr 2010 um 55 auf 542 Unfälle (+11,29%) zugenommen, liegen damit aber im Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Die Zahl der dabei verletzten Personen stieg von 628 auf 670 (+6,68%). Im vergangenen Jahr kamen auf den Straßen des Landkreises vier Personen ums Leben. In 2010 waren es drei Unfalltote.

Die Verkehrsunfallfluchtunfälle gingen um zwei auf 1.464 (-0,13%) zurück. „Der Anteil der Unfallfluchten von 43,4% am Gesamtunfallaufkommen ist absolut inakzeptabel, da diese Quote doppelt so hoch ist wie der Bundesdurchschnitt von 21,4%“, so der Leiter des Regionalen Verkehrsunfalldienstes in Hattersheim, Thorsten Nordholt. Der Unfallfluchtanteil lasse darauf schließen, dass die Verkehrsmoral im Kreisgebiet niedrig sei. Die Unfallverursacher gehen ein hohes Risiko ein, denn 2011 wurde fast jeder zweite Unfallflüchtige ermittelt (fast 41%).

Die Wildunfälle sind im vergangenen Jahr von 206 auf 126 Unfälle zurückgegangen. Der Schwerpunkt dieser Unfälle liegt weiterhin im Dienstbezirk der Polizeistation Kelkheim. In deren Bereich wurden Präventionsmaßnahmen getroffen, die zu einer Senkung der Unfälle geführt und maßgeblich zum deutlichen Rückgang der Gesamtwildunfallzahlen beigetragen haben.

Die Gesamtzahl der Verkehrsstraftaten stieg von 998 in 2010 auf 1.301 in 2011. Die Steigerung beruht zum Teil auf der Intensivierung der Verkehrsüberwachung und begründet gleichzeitig deren Notwendigkeit. Ein Problemfeld sind die Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss. In 2011 standen Fahrzeugführer bei 128 Verkehrsunfällen unter dem Einfluss berauschender Mittel. Das sind 28% mehr als im Jahr zuvor. 36 Menschen wurden dabei verletzt. Infolge verstärkter Kontrollen wurden fast doppelt so viele Kraftfahrzeugführer ertappt, die unter dem Einfluss berauschender Mittel standen (190 Alkohol- und Drogenfahrten in 2010, 391 in 2011. Ein zweites Problemfeld sind dieGeschwindigkeitsüberschreitungen, die als Unfallursache häufig mit schweren oder sogar tödlichen Verletzungen enden. Auch hier wurde der Kontrolldruck spürbar erhöht (über 4.600 festgestellte Geschwindigkeitsüberschreitungen in 2011).

Polizeidirektor Jürgen Moog zur Verkehrssicherheitsstrategie: „Wir wollen mit unserer Arbeit einerseits auf die Verbesserung der Verkehrsmoral hinwirken und andererseits die Uneinsichtigen durch verstärkten Kontrolldruck zu korrektem Verhalten bewegen, um so die Unfallzahlen und deren Folgen zu reduzieren.“

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