September 2022: Rat fürs Rad – eine Aktion von Polizei & Präventionsrat

Im Main-Taunus-Kreis codiert der Präventionsrat kostenfrei Fahrräder, die Schutzleute vor Ort (SvO) bewerben diese wichtige Maßnahme der Kriminalitätsverhütung durch eine gemeinsame Aktion und suchen das Gespräch zur Bürgerschaft.

Alle Räder am Abstellplatz werden mit den Anhängern bestückt

Für manche ist es nur ein oller „Drahtesel“, aber für andere ist es die Verbindung zur Familie bzw. in die nächste Ortschaft und somit individuelle Mobilität. Auch als Sportgerät wird es genutzt: Die Rede ist vom Fahrrad.

Bei geschätzten 81 Millionen Rädern in Deutschland ist es aber auch ein beliebtes Stehlgut geworden. Dies verdeutlicht auch die polizeiliche Kriminalstatistik für den Main-Taunus-Kreis, da es hier im Jahr 2021 zu insgesamt 371 angezeigten Fahrraddiebstählen kam.

Im Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Main-Taunus haben sich die Fachleute der Kriminalitätsverhütung zusammengetan und in Kooperation mit dem Präventionsrat des Kreises eine Aktion gestartet: die „Rat fürs Rad-Anhänger“.

Die Infoflyer sind so gestaltet worden, dass sie problemlos an Fahrrädern befestigt werden können. Ausdrücklich nicht an schlecht gesicherten Fahrrädern, sondern an allen Zweiräder eines Fahrrad-Abstellortes. „Wir wollen Dieb*innen ja nicht auf unzureichend gesicherte Räder aufmerksam machen“ sagt der Schutzmann vor Ort für Flörsheim am Main, Florian Meerheim aus dem Main-Taunus-Präventionsteam.

Der SvO verteilt die Anhänger am Bahnhof Flörsheim, für den eine spezielle Sicherheitspatenschaft besteht

„Der Flyer enthält gut umsetzbare Tipps und Infos, wie man das eigene Fahrrad besser vor einem Diebstahl schützen kann.“, erklärt er.

Neben der Wahl eines stabilen Schlosses, des Abstellortes oder des Notierens der Rahmennummer, ist eine weitere empfohlene Maßnahme die Codierung.

Im Main-Taunus-Kreis führt der Präventionsrat regelmäßig in den Kommunen solch kostenfreie Codieraktionen durch.

Hierbei wird eine individuelle Buchstaben- & Zahlenkombination gut sichtbar in den Rahmen gestanzt, sodass potentielle Täterinnen und Täter schon erkennen: Dieses Fahrrad kann man nur schwer weiterverkaufen, da es auf die Person individualisiert wurde, der das Fahrrad rechtmäßig gehört.

Auf der Homepage des Präventionsrats finden sich die genauen Daten der Codieraktionen und weitere Informationen zu kleinen, aber notwendigen Formalitäten.

Die Schutzleute vor Ort der Polizeidirektion haben die Fahrradflyer bei ihren täglichen Fußstreifen im Main-Taunus-Kreis immer dabei und suchen gezielt Orte auf, an denen viele Räder abgestellt werden.

Beispielsweise wurde der Flörsheimer Bahnhof aufgesucht, denn „hier besteht seit einiger Zeit eine Sicherheits- und Ordnungspartnerschaft (SIOP) zwischen der KOMPASS-Stadt Flörsheim und der Deutschen Bahn, da passt unsere Aktion super. Ich bin mit meinem Präventionsteam ohnehin jeden Tag auf Fußstreife und wir haben vorgeplant, welche Örtlichkeiten sich eignen würden. Da fiel sofort die Idee auf den Flörsheimer Bahnhof.“, verriet der Polizeihauptkommissar. Natürlich werden sukzessive alle größeren Fahrradabstellflächen in den Kommunen aufgesucht; im Sommer insbesondere um die Freibäder herum.

Oft durch das Präventionsteam und den SvO im Rahmen der SIOP aufgesucht: der Flörsheimer Bahnhof

So konnte in der Vergangenheit immer wieder auf den kostenlosen Codier-Service des Präventionsrats hingewiesen und der Ablauf einer Codierung erläutert werden. Das Interesse der Menschen ist aber vielfältig, sodass auch andere Maßnahmen der Kriminalitätsverhütung erläutert werden.

Der Flörsheimer Schutzmann vor Ort:“Bislang haben wir nur positive Rückmeldungen bekommen, denn alle Fahrradfahrende, die uns während des Verteilens ansprachen, lieben ihr Rädchen und sind absolut gewillt, es bestmöglich zu schützen. Es entstanden ganz viele Gespräche. Nicht nur zum Themenfeld Fahrrad, sondern auch rund um das Sicherheitsempfinden in der durch mich schwerpunktmäßig betreuten Stadt Flörsheim.“.

Auch in Zukunft wird das Sachgebiet Prävention die gemeinsamen Anhänger fleißig verteilen und Gespräche anbieten.

„Wir wollen hier ein starkes Zeichen der Prävention gegen den Fahrraddiebstahl setzen, denn ein gutes Rad ist vielleicht teuer – aber guter Rat in Sachen Rad nicht.“

Florian Meerheim

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