Die Präventionsmaßnahmen zum Jugendschutz und zur Begrenzung der Negativfolgen des Alkoholkonsums wurden in der zurückliegenden Faschingssaison nochmals intensiviert. Schwerpunkte im Main-Taunus-Kreis waren dabei die Umzüge in Eschborn, Flörsheim, Hattersheim und Kelkheim-Fischbach inklusive der After-Zug-Partys. Die vielfältigen, größtenteils als Projekte angelegten, Präventionsmaßnahmen begannen bereits weit im Vorfeld der Veranstaltungen.
Jugendschutz beim Faschingsumzug in Eschborn
Der am Samstag, 18. Februar 2012, um 13:31 Uhr gestartete Eschborner Faschingsumzug stellte mit 115 Zugnummern und 1.800 Teilnehmern einen neuen Rekord auf. Zehntausende säumten die Straßen und feierten friedlich. Zur Vermeidung von faschingstypischen Ausschreitungen und Alkoholexzessen wurden folgende Maßnahmen durchgeführt: Im Vorfeld der VA wurde durch den Direktor der Heinrich-von-Kleist-Schule Eschborn ein offener Brief entworfen und über die mobile Jugendarbeit den Eltern übersandt. Darin wurde angeregt mit den Kindern/Jugendlichen Gespräche über die Folgen des exzessiven Alkoholkonsums zu führen.
Mit dem Pächter einer Tankstelle, in deren Umfeld es in den Jahren zuvor, insbesondere durch Jugendliche, zu Alkoholexzessen gekommen war, wurde vereinbart, dass vor und während des Umzuges keine hochprozentigen alkoholischen Getränke in der Auslage angeboten bzw. verkauft werden.
Während des Umzuges wurden durch Schüler der Heinrich-von-Kleist-Schule alkoholfreie Alternativgetränke an die entsprechenden Altersgruppen abgegeben.
In und um den Bereich der genannten Tankstelle wurden die vier Main-Taunus-Scouts eingesetzt, die ankommende Jugendliche auf ihren Alkoholkonsum ansprachen und einen bewussten risikoarmen Umgang mit Alkohol anregten.
Vor und während des Umzuges waren gemeinsame Streifen von Landes- und Stadtpolizei im Einsatz, die Kinder und Jugendliche hinsichtlich mitgeführter Alkoholika kontrollierten. Die bei Minderjährigen festgestellten hochprozentigen alkoholischen Getränke, gleich welcher Art und Zusammensetzung, wurden sichergestellt oder vor Ort durch die angetroffenen Personen ausgeschüttet. Um den alkoholischen Anteil in selbstgemischten Getränken, z.B. in Orangensaftverpackungen, nachzuweisen, wurden durch die Stadt Eschborn entsprechende Teststäbchen für die Kontrollteams angeschafft.
Ergebnis: 39 Flaschen „Selbstlaborat“ , bestehend aus hochprozentigem Alkohol gemischt mit Saft o.Ä., sowie 7 Flaschen reiner Wodka/Bacardi wurden bei minderjährigen Personen festgestellt. Die Getränke wurden sichergestellt oder mit Einverständnis der Betroffenen ausgeschüttet.
„Main-Taunus-Scouts“ beim Faschingsumzug in Hattersheim und bei der After-Zug-Party an der Stadthalle
Am Samstag, den 18.02.2012, in der Zeit von 14.11 Uhr bis gg. 16.30 Uhr, fand im Stadtkern von Hattersheim der alljährliche Faschingsumzug mit 100 Zugnummern und ca. 1000 Teilnehmern statt. Die veränderte Streckenführung diente der Minimierung von Brisanzpunkten. Die anschließende „After-Zug-Party“ in der Stadthalle Hattersheim wurde von 500 Personen besucht.
Als Jugendschutzmaßnahme anlässlich des Faschingszuges in Hattersheim wurden die „Main-Taunus-Scouts“eingesetzt. Die speziell geschulten jungen Leute sprachen Jugendliche an und sensibilisierten die Angesprochenen hinsichtlich des mäßigen und selbstverantwortlichen Umgangs mit Alkohol. Außerdem führte die Polizei Jugendschutzkontrollen in der Zulaufphase aber auch während des Umzugs durch.
Präventionsaktionen beim Faschingsumzug in Flörsheim mit anschließender After-Umzug-Party
Am Sonntag, den 19.02.2012, fanden in Flörsheim am Main der „Flerschemer Fastnachtszug“ und die After-Umzug-Party statt. Der Umzug mit 138 Zugnummern und ca. 3.000 Aktiven startete um 13:31 Uhr auf der 4,3 km langen Umzugsstrecke. Ca. 25.000 Menschen sahen den Umzug vor Ort. Die ab 14:00 Uhr eröffnete „After-Umzug-Party wurde von bis zu 2.000 Narren besucht.
Bereits am 07.02.2012 wurden im Vorfeld der Faschingsveranstaltungen mit einer gemeinsamen Aktion von Präventionsrat und mobiler Beratung Flörsheim, Freiwilliger Feuerwehr Weilbach und Polizeistation Flörsheim junge Kfz-Führer in Flörsheim-Weilbach auf die Auswirkungen von Alkohol am Steuer hingewiesen. Hierzu dienten ein Unfallfahrzeug vor Ort und Rauschbrillen. Projektname: „Autofahren ohne Alkohol“
Im Vorfeld des Faschingsumzuges und der After-Umzugs-Party wurden die Verkaufsstellen wegen des Alkoholverkaufs im Hinblick auf den Jugendschutz sensibilisiert. In der Zulaufphase und während des Faschingszuges sprachen vier „Main-Taunus-Scouts“ Jugendliche auf den Umgang mit Alkohol an. Außerdem setzten Polizei und Ordnungsamt gemeinsam mehrere Präventionsstreifen ein, die Jugendschutzkontrollen durchführten, den mitgeführten Alkohol von Nichtberechtigten sicherstellten und die Verkaufsstellen kontrollierten.
Während die Lage beim Faschingsumzug weitgehend ruhig blieb, hatten Ordner und Polizei bei der After-Umzug-Party alle Hände voll zu tun. Folgen: 80 Platzverweise, 1 Widerstand, 6 x Sicherstellung von Böllern. Ursache dürfte der fortgesetzte Alkoholgenuss über fast 10 Stunden sein. Zur Vermeidung dieser Exzesse schlägt die Polizei vor, die Dauer der After-Umzug-Party deutlich zu verkürzen.
Jugendschutz beim Faschingsumzug in Kelkheim-Fischbach
Der Fischbacher Faschingsumzug startete am Montag, 20.02.2012 um 14.11 Uhr mit 80 Zugnummern und ca. 1.300 Teilnehmern. Ca. 20.000 Zuschauer säumten die Umzugsstrecke.
Im Vorfeld des Faschingsumzuges wurden alle aktiven Teilnehmer des Umzuges, alle Einzelhändler und die Schulenim Hinblick auf Jugendschutz und den Umgang mit Alkohol sensibilisiert. Während des Faschingszuges waren vier „Main-Taunus-Scouts“ unterwegs, um Jugendliche anzusprechen und sie hinsichtlich des mäßigen und selbstverantwortlichen Umgangs mit Alkohol zu sensibilisieren.
Außerdem wurden durch Kräfte von Polizei und Ordnungsamt gemeinsam mehrere Präventionsstreifen eingesetzt, die Jugendschutzkontrollen durchführten und dabei die mitgeführten Getränke von Kindern und Jugendliche auf Alkohol testeten (Teststreifen). Bei 30 Kindern und Jugendlichen fanden derartige Kontrollen statt (u.a. 1 Flasche Wiskey, 1 Flasche Sekt und ca. 20 „Pfläumchen“ sichergestellt/vernichtet).
PD Jürgen Moog