Februar 2018: Prävention bei den Faschingsumzügen und After-Zug-Partys in Schwalbach, Eschborn, Hattersheim, Flörsheim und Fischbach

In der zurückliegenden Faschingssaison wurden wieder die seit Jahren bewährten Präventionsmaßnahmen zum Jugendschutz und zur Begrenzung der Negativfolgen des Alkoholkonsums im Main-Taunus-Kreis durchgeführt, inklusive der Main-Taunus-Scouts. Aufgrund der besonderen Gefährdungslage wurden Straßensperrungen mit schweren Lkw eingerichtet und Body-Cams mitgeführt.

Faschingsumzug in Schwalbach

Am Sonntag, 04.02.2018, um 14.11 Uhr, startete der diesjährige Faschingsumzug des  Schwalbacher Karnevalvereins „Die Pinguine“, in 65824 Schwalbach. Es handelt sich um den frühesten der Umzüge des Main-Taunus-Kreises. In diesem Jahr bestand dieser aus 44 Zugnummern mit ca. 500 Teilnehmern. Die Zugstrecke verlief analog zum letzten Jahr beginnend von der Aufstellung Am Erlenborn, über die Gartenstraße, Sauererlenstraße, Hauptstraße, Ringstraße, Wiesenweg, Berliner Straße, Taunusstraße, Schulstraße, Sulzbacher Straße, Sauererlenstraße, Hauptstraße, Ringstraße, Wiesenweg, Berliner Straße und Avrillestraße. Zugauflösung war ab 16.30 Uhr in der Avrillestraße / Friedrich-Ebert-Straße. An der Zugstrecke befanden sich ca. 3.000 Zuschauer. Der Umzug wurde überwiegend durch örtliches Publikum besucht. In diesem Jahr wurden wieder, der Gefährdungslage geschuldet, vier Straßensperrungen unter zu Hilfenahme von schweren Lkw eingerichtet. Weiterhin wurden ein Body-Cam-System im Bereich der Hotspots / Publikumsverdichtungen in den Bereichen Feuerwehr Schwalbach und Möbel-Sachs zum Einsatz gebracht. Der Einsatz verlief aus Sicht der Polizei vollkommen unproblematisch, es kam zu keinerlei Vorkommnissen. Das Wetter setzte den Narren in diesem Jahr mit eisigen Temperaturen und leichtem Schneefall arg zu. Auch in Schwalbach waren Fellkostüme daher in diesem Jahr der Renner. Der Einsatz endete gegen 18:30 Uhr.

Andreas Dicke, Polizeistation Eschborn

Jugendschutz beim Faschingsumzug in Eschborn

Am Faschingssamstag, dem 10. Februar 2018, fand ab 13:11 Uhr, der traditionelle Faschingsumzug statt, der von Niederhöchstadt mit insgesamt 109 Zugnummern durch die Stadt bis zum Rathausplatz in Eschborn führte. Infolge des bewölkten Himmels und Temperaturen um 12 Grad kamen in diesem Jahr nur ca. 15.000 Personen an die Zugstrecke.

Treffpunkt junger Leute an der Shell-Tankstelle in Niederhöchstadt

Aufgrund der gestiegenen Anzahl an Straftaten und der hohen Aggressionsbereitschaft im vergangenen Jahr, war die Zahl der Einsatzkräfte erhöht worden. Im seit Jahren bestehenden Problembereich in Höhe der Shell-Tankstelle Niederhöchstadt hielten sich ca. 400 Jugendliche auf, die mit viel Alkohol ausgelassen feierten. Der Pächter der Shell-Tankstelle hatte hochprozentigen Alkohol an diesem Tag aus seinem Sortiment genommen. Wie im Jahr zuvor war die Fahrbahn vor der Shell-Tankstelle beidseitig mittels Absperrgitter abtrassiert und von 20 Security-Kräften bewacht worden.

Absperrmaßnahmen an der Shell-Tankstelle in Niederhöchstadt

Durch die ARGE war vorab den Zugteilnehmern unter Hinweis auf das Jugendschutzgesetz mitgeteilt worden, dass kein Alkohol an Jugendliche ausgegeben werden darf. Leider erschienen die zugesagten Main-Taunus-Scouts nicht. Die gemeinsamen Streifen von Stadtpolizei und Landespolizei führten Alkoholkontrollen unter Nutzung von Alkoholteststreifen durch. Hierbei wurde u.a. bei einem 17jährigen eine Flasche Likör sichergestellt. Mit zunehmendem Alkoholgenuss steigerten sich auch die konfliktträchtigen Situationen, die von den vor Ort eingesetzten Polizeibeamten größtenteils gelöst werden konnten.

Da sich die beim Faschingsumzug 2016 erstmals bei der Polizeistation Eschborn eingerichtete Einsatzzentrale von Feuerwehr, Rettungsdienst, Ordnungsamt und Polizei aufgrund der kurzen Meldewege bewährt hatte, wurde sie auch in 2018 installiert. Aufgrund der besonderen Gefährdungslage wurden insgesamt acht Zufahrtstraßen zur Zugstrecke durch schwere LKW gesperrt. Der Einsatz von des Bodycam-Teams wurde durchweg positiv wahrgenommen.

Der Zug verlief ohne besondere Vorkommnisse. Es waren elf Strafanzeigen zu verzeichnen. Es wurden insgesamt 75 Personen kontrolliert und 37 Jugendschutzkontrollen durchgeführt. Es wurden 37 Platzverweise ausgesprochen.

Uwe Schneider, Polizeistation Eschborn

Prävention durch Sperrung von Brennpunktbereichen, Straßensperren und Bodycams beim Faschingsumzug in Hattersheim

Am Samstag, den 10.02.2018 fand der traditionelle Hattersheimer Faschingsumzug statt. Bei knackigen Temperaturen um den Gefrierpunkt setzte sich der Zug pünktlich um 14.11 Uhr in Bewegung. Der Umzug bestand aus ca. 900 Akteuren und 93 Zugnummern.

Für den Zeitraum des Umzuges war die Innenstadt von Hattersheim für den Fahrzeugverkehr gesperrt. An zwei neuralgischen Zufahrten waren Straßensperren durch schwere Lkw bzw. Betonabweiser errichtet worden.

An der Zugstrecke fanden sich etwa 20.000 Zuschauer ein.

Der Umzug verlief aus polizeilicher Sicht ohne Probleme. Lediglich ein junger Mann wurde nach einem Böllerwurf am Nachmittag im Bereich der Frankfurter Straße vorübergehend festgenommen. Gegen ihn wurde eine Ordnungswidrigkeitsanzeige gefertigt.

Seitens der Polizei waren während und nach dem Umzug Videoüberwachungssysteme im Einsatz. Zudem unterstützte ein Beamter mit Diensthund die polizeilichen Maßnahmen.

Wie im Vorjahr erfolgte die frühzeitige Sperrung des Bereiches vor der Taunussparkasse in der Hauptstraße, der sich in den letzten Jahren als „Brennpunkt“ herauskristallisiert hatte. Diese Maßnahme bewährte sich auch in diesem Jahr aus Sicht der Polizei.

Im Anschluss an den Umzug feierten ca. 200 junge „Narren“ im Bereich des Hessendamms friedlich. Gegen 17.30 Uhr wurden die Karnevalisten aufgefordert, den Platz zu räumen. Dadurch konnte die Straße gegen 18.00 Uhr für den Fahrzeugverkehr wieder freigegeben werden.

In dem Zusammenhang mit dem Umzug wurde am Abend der Polizei eine Körperverletzung gemeldet. Die Ermittlungen hierzu hat die Hofheimer Polizei eingeleitet.

Thomas Petrowsky, Polizeistation Hofheim

Präventionsaktionen beim Faschingsumzug in Flörsheim mit anschließender After-Umzugs-Party

Das nasskalte Wetter mit Temperaturen etwas über dem Gefrierpunkt, sowie der parallel stattfindende Fastnachtsumzug in Hofheim, waren wohl der Grund dafür, dass sich weniger Besucher als 2017 beim diesjährigen Fastnachtsumzug am 11.02.2018 in Flörsheim, der aus ca. 140 Zugnummer mit ca. 2500 Akteuren bestand, einfanden. Die Anzahl der Besucher lag letztendlich bei ca. 15.000 bis 18.000. Die After-Zug-Party, die im Anschluss an den Fastnachtsumzug auf dem Gallusplatz stattfand, war mit ca. 1300 Teilnehmern so gut besucht, wie im letzten Jahr.

Mitarbeiter der mobilen Jugendberatung Flörsheim (mobflo)

Auch in diesem Jahr wurde die Veranstaltung von Präventionsmaßnahmen begleitet. Hierzu gehören auch die Mitarbeiter der mobilen Jugendberatung Flörsheim (mobflo), die an dem Tag mit mehreren Personen unterwegs waren, um insbesondere Jugendliche über die Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum und seinen Begleiterscheinungen aufzuklären. Diese Aktion wurde von den Angesprochenen durchweg positiv bewertet – so konnten ca. 60 Gespräche, bei denen auch Informationsmaterial ausgehändigt wurde, geführt werden.

Ebenso wurden durch die eingesetzten Polizeibeamten gezielte Kontrollen zum Thema Jugendschutz/Alkoholmissbrauch vorgenommen. Hier konnten der ein- oder andere Jugendliche davon überzeugt werden, dass er seinen (ihm nicht erlaubten) Alkoholvorrat doch lieber dem Abwassersystem, als seinem Körper zuführt.

Auch nicht unerwähnt soll bleiben, dass der Bereich des Fastnachtsumzuges auch in diesem Jahr durch Maßnahmen gegen das unbefugte Einfahren von Fahrzeugen durch Sperrmaßnahmen an vordefinierten Örtlichkeiten geschützt wurde.

Bewährt hat sich darüber hinaus eine, in den Räumlichkeiten der Feuerwehr Flörsheim eingerichtete, mit hohem technischen Aufwand ausgestattete, gemeinsame Befehls-/Koordinierungsstelle von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Ordnungsamt und Polizei, von wo aus aufgrund kurzer Meldewege schnell auf Ereignisse reagiert werden konnte.

Gemeinsame Befehls-/Koordinierungsstelle von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Ordnungsamt und Polizei

Von hier aus wurde ebenfalls ständiger Kontakt zum Veranstalter, dem Flörsheimer Narrenclub, gehalten, der dann, durch an verschiedenen Stellen im Umzug eingesetzte Zugmanager, dort Maßnahmen umsetzen konnte.

Im Ergebnis kann gesagt werden, dass es trotz verschiedener Anlässe, die ein Einschreiten von Polizei oder Tätigkeitwerden des Roten Kreuzes oder der anderen Hilfs- und Ordnungsdienste, erforderlich werden ließen, ein „Faschingseinsatz“ war, der nicht über das „Normalmaß“ hinaus ging.

Ralf Kißler, Polizeistation Flörsheim

Jugendschutz beim Faschingsumzug in Kelkheim-Fischbach

Am Rosenmontag, um 14:11 Uhr startete der aus 85 Gruppen bestehende Faschingsumzug durch Fischbach. 21.000 Zuschauer säumten die Zugstrecke.

An den neuralgischen Punkten wurden Straßensperrungen mit schweren LKW eingerichtet.

Im Vorfeld führten Mitarbeiter des örtlichen Ordnungsamtes Alkoholkontrollen durch. Die Main-Taunus-Scouts waren mit schwachen Kräften vertreten.

Der eigentliche Zug der Traditionsveranstaltung verlief problemlos bei guter Allgemeinstimmung.

Unangenehm fiel die junge Klientel unter der Brücke B 455 in Fischbach-Mitte auf. Es gab eine Vielzahl von Schlägereien. Polizeibeamte wurden beleidigt und mit Flaschen beworfen. Noch Stunden nach dem Zugende wurde hier herumgepöbelt und der Platz zugemüllt.

Die Grundstimmung bei dieser „After Zug Party“ war durchweg aggressiv, frech und distanzlos.

Schade, dass einige wenige, die sich nicht benehmen können, ein solch schönes Traditions- Fest in einer so netten Gemeinde so in Verruf bringen.

Bewährt hat sich die erstmals eingerichtete gemeinsame Befehlsstelle mit Polizei, Feuerwehr und dem MHD in deren Räumlichkeiten.

Jörg Schmidt, Polizeistation Kelkheim

Fotos: Peter Hillebrecht, Kelkheimer Zeitung

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