August 2015: Präventionsrat MTK verleiht bei „Shorts at Moonlight“ Preise an zwei Filme gegen Rassismus und Gewalt

Das Kurzfilmfestival „Shorts at Moonlight“ gibt es seit dreizehn Jahren. In Hofheim, wo die Initiatorin des Festivals, Gudrun Winter, ihren Wohnsitz hat, wurde das Kurzfilmfestival e.V. als gemeinnütziger Verein gegründet. Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, hervorragende, insbesondere deutsche Kurzfilme dem Publikum als Open Air-Kino zu präsentieren. Das Festival findet von Mitte Juli bis Mitte August in den schönsten Schlössern und Parks der Region Frankfurt Rhein-Main statt. Dabei werden 6 – 8 Filme je Vorstellung gezeigt. Manche sind nur eine Minute lang, andere dauern 30 Minuten. Aus weit über 1.000 Kurzfilmen  wurden etwa 100 Filme ausgewählt und vom 15. Juli bis 18. August gezeigt. Mit mehr als 9.000 Zuschauern ist „Shorts at Moonlight“ das beliebteste Kurzfilmfestival der Bundesrepublik.

Das Festival gastierte in Hofheim vom 29. Juli bis 2. August am See im Kreishauspark. Die Preisverleihung des Präventionsrates MTK fand am Samstag, dem 1. August statt. Es war warm, und die 500 Gäste harrten mit Getränken und Fingerfood aus, bis schließlich um 22:00 Uhr der erste Kurzfilm gezeigt wurde.

Foto 1: Einbrechende Dunkelheit vor der Leinwand im Kreisstadtpark

Durch das Programm führte die HR-Moderatorin Corinna Tertel, die nach den Kurzfilmen die jeweiligen Produzenten und Regisseure interviewte.

Der vierte Film an diesem Abend trug den Titel „Geschützter Raum“ und war einer der Preisträgerfilme. Es geht um eine freundschaftliche Beziehung zwischen dem Flüchtling Patrick und dem Berliner Mädchen Sara, die sich zusammen in einer Gruppe für die Rechte von Flüchtlingen einsetzen. Als die Annäherung der beiden in einer Vergewaltigung mündet, ist die Gruppe gezwungen, über ihre Ziele, Ideale und den Preis, den sie dafür zahlen möchten, nachzudenken. Die intensive Diskussion, in der die ideellen Gruppenziele und der Übergriff in seiner moralischen Dimension breit beleuchtet werden, endet ohne Ergebnis.

Anschließend interviewte Corinna Tertel die deutsche Autorin und Regisseurin des Films, Zora Rux, und den brasilianischen Produzenten Fred Burle. Zora Rux hat sich mit dem Film an der leider immer wieder vorkommenden Realität orientiert. Ziel von ihr und ihrem Produzenten war es, die Komplexität des Problems aufzuzeigen und die Betrachter zum Nachdenken anzuregen.

Foto 2-4: v.l. Moderatorin Corinna Tertel mit Filmemacherin Zora Rux und Produzent Fred Burle und die Geschäftsführer Peter Nicolay und Jürgen Moog

Die Geschäftsführer des Präventionsrates MTK, Peter Nicolay und Jürgen Moog, wurden ebenfalls zu dem Film, dem Hintergrund der Preisverleihung und dem Anliegen des Präventionsrates interviewt. Peter Nicolay nutzte die Gelegenheit, um auf die flächendeckende Präventionsarbeit im Main-Taunus-Kreis hinzuweisen. Er möchte den Film auf der Homepage des Präventionsrates einstellen, weil die Gewaltprävention eines der Hauptanliegen des Präventionsrates darstellt. Gewaltphänomene müssen dargestellt und die Menschen entsprechend sensibilisiert werden. Es geht darum, Gegenstrategien zu entwickeln, wie z.B. „Gewalt Sehen Helfen“.

Foto 5: Staatsminister Axel Wintermeyer überreicht Blumen und Urkunden an die Preisträger Zora Rux und Fred Burle

Staatsminister Axel Wintermeyer überreichte der Filmemacherin Zora Rux und dem Produzenten Fred Burle den Preis des Präventionsrates MTK von 500 € für ihren aufwühlenden und zum Nachdenken anregenden Film.

Der fünfte Film mit dem Titel „Ausstieg rechts“ behandelte den Umgang mit Rassismus in der Öffentlichkeit. Während der Fahrt in einem voll besetzten Autobus widr ein dunkelhäutiger Mann rassistisch angegriffen. Ein deutscher Fahrgast beschimpft den Mann, indem er ihm unterstellt, schwarz zu fahren. Er steigert sich in massive fremdenfeindliche Äußerungen. Bis auf einen Fahrgast hören und sehen alle anderen weg. Der Fahrgast verbittet sich die rassistischen Äußerungen. Da will der dunkelhäutige Mann beschwichtigen und zeigt seine Dauerkarte. Nun richtet der Aggressor seine Wut gegen den Fahrgast, der ihm Rassismus vorwarf. Er fordert ihn zum Kampf außerhalb des Busses und nötigt den Busfahrer anzuhalten. Nachdem der Rassist ausgestiegen war, bittet der couragierte Fahrgast den Busfahrer, einfach die Türen zu schießen und weiter zu fahren. Der Aggressor bleibt mit verständnislosem Blick zurück.

Moderatorin Corinna Tertel befragte anschließend den zu dem Film, der im März 2015 Premiere feierte und bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.

Foto 6: Staatsminister Axel Wintermeyer überreicht Blumen und Urkunde an Produktionsleiter Florian Beyer

Staatsminister Axel Wintermeyer lobte die klare Botschaft des Films mit der dargestellten Zivilcourage und der kreativen Vermeidung der Auseinandersetzung. Er überreichte den Preis des Präventionsrates MTK von 500 € an Florian Beyer-

Jürgen Moog

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