Februar 2016: Prävention bei Faschingsumzügen und After-Zug-Partys in Eschborn, Hattersheim, Flörsheim und Fischbach – mit einigen Neuerungen

Die seit Jahren bewährten Präventionsmaßnahmen zum Jugendschutz und zur Begrenzung der Negativfolgen des Alkoholkonsums wurden in der zurückliegenden Faschingssaison im Main-Taunus-Kreis in 2016 um neue Präventionsprojekte ergänzt. Außerdem wurden Zugstrecken verändert, Einsatzzentralen eingerichtet und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen getroffen.

Jugendschutz beim Faschingsumzug in Eschborn

Am Faschingssamstag, dem 06. Februar 2016, fand ab 13:11 Uhr, wieder der traditionelle Umzug statt, der von Niederhöchstadt mit insgesamt 111 Zugnummern durch die Stadt bis zum Rathausplatz in Eschborn führte. Bei Sonnenschein und Temperaturen um 10 Grad säumten schätzungsweise 20.000 bis 25.000 Personen die Zugstrecke.

Absperrmaßnahmen an der Shell-Tankstelle in Niederhöchstadt

Der Problembereich in Höhe der Shell-Tankstelle Niederhöchstadt, an dem sich 400 bis 500 Jugendliche aufhielten, wurde in diesem Jahr beidseitig mittels Absperrgitter abtrasiert und von 30 Kräften Security bewacht. Es kam zu keinerlei Zwischenfällen in diesem Bereich. Die gemeinsamen Streifen von Stadtpolizei und Landespolizei führten mit Erfolg Alkoholkontrollen unter Nutzung von Alkoholteststreifen durch. Diese Kontrollen sprachen sich schnell unter den Jugendlichen herum und sorgten offensichtlich für eine Reduzierung des Konsums. Insgesamt wurde 15 Flaschen mit hochprozentigem Alkohol sowie zahlreiche „Klopfer“ vor Ort von dem minderjährigen Jugendlichen „entsorgt“.

links: Bürgergespräch mit Bodycam; rechts: Kontrollen nach dem Jugendschutzgesetz

Der Einsatz von zwei Teams mit Bodycam wurde durchweg positiv wahrgenommen. Auf die Abgabe von alkoholfreien Getränken durch Schüler der Heinrich-von-Kleist Schule wurde in diesem Jahr verzichtet, da sich die Maßnahme herumgesprochen hatte und man die Getränke zum Mischen mit hochprozentigem Alkohol nutzte.

Die bei der Polizeistation Eschborn erstmals eingerichtete Einsatzzentrale von Feuerwehr, Rettungsdienst, Ordnungsamt und Polizei hat sich aufgrund der kurzen Meldewege bewährt und wird im nächsten Jahr wieder eingerichtet.

Der Zug verlief ohne besonderen Vorkommnisse. Es waren lediglich zwei Anzeigen zu verzeichnen.

Uwe Schneider, Polizeistation Eschborn

Einsatz von „Main-Taunus-Scouts“ und „Body-Cams“ während des Fastnachtsumzuges in Hattersheim

Der diesjährige Fastnachtsumzug, der sich am Samstag,  dem 6. Februar 2016,  von 14:11 – 17:00 Uhr mit 86 Zugnummern durch die Hattersheimer Innenstadt bewegte, erfreute bei herrlichem Wetter ca. 25.000 Zuschauer.

Auch in diesem Jahr kamen während des Umzuges in Hattersheim wieder die „Main-Taunus-Scouts“ zum Einsatz. Das sich junge Leute mit einer entsprechenden Schulung, um ganz gezielt Jugendliche hinsichtlich der Sensibilisierung im maßvollen und zum verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol anzusprechen.

Außerdem führten die Ordnungsbehörde, der Freiwillige Polizeidienst als auch die Polizei im Vorfeld, während und nach dem Umzug Jugendschutzkontrollen durch.

Erstmalig kamen in 2016 im Rahmen der Prävention während des Hattersheimer Fastnachtsumzuges und bei der anschließenden After-Zug-Party im Alten Posthof Polizeibeamte zum Einsatz, die mit einer sogenannten „Body-Cam“, einem mobilen Video-Aufzeichnungssystem, ausgerüstet waren.

Insgesamt verlief der Umzug störungsfrei und relativ friedlich. Lediglich ein Betrunkener erhielt einen Platzverweis, nachdem er einen Polizeibeamten beleidigt hatte. Bei den fünf Einlieferungen in Krankenhäuser durch das DRK spielte Alkohol dagegen keine Rolle. Am Abend musste die Polizei wegen einer Schlägerei zwischen zwei Brüdern eingreifen.

Axel Krupp, Polizeistation Hofheim

Präventionsaktionen beim Faschingsumzug in Flörsheim mit anschließender After-Umzugs-Party

Am diesjährigen Flörsheimer Fastnachtsumzug, der am 7. Februar, um 14:11 Uhr startete, nahmen ca. 140 Zugnummern mit ca. 2.500 Aktiven teil. In diesem Jahr wurde der Umzug von weniger Zuschauern als in 2015 besucht, was wohl am zunächst regnerischen Wetter lag. Die Besucherzahl lag bei ca. 20.000 Zuschauern.

Wie in den Jahren zuvor wurde im Vorfeld der Veranstaltung vom 1. Stadtrat, Hr. Sven Hess, und dem Dipl.-Päd., Hr. Singer, Präventionsmaßnahmen bezüglich des Verkaufs von Alkohol an Kinder und Jugendliche betrieben, indem diese auf die entsprechenden Verkaufsstellen zugingen, um dort zum Thema zu sensibilisieren.

Bei durchgeführten Kontrollen von Jugendlichen und Kindern im Rahmen des Umzuges, konnten in sieben Fällen hochprozentige alkoholische Getränke festgestellt werden, die mit deren Einverständnis der Vernichtung zugeführt wurden. Hier waren auch die eingesetzten Main-Taunus-Scouts beteiligt. Der Umzug selbst verlief insgesamt ohne besondere Vorkommnisse und war gg. 17.00 Uhr beendet.

Die Main-Taunus-Scouts im Einsatz

An der anschließend stattfindenden After-Zug-Party auf dem Gallus nahmen ca. 1500 Besucher teil. Auf dem Gelände selbst waren keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen, im Umfeld kam es jedoch zu der ein oder anderen Rangelei oder auch Körperverletzung – meist durch Personen, die erheblich dem Alkohol zugesprochen hatten. Insgesamt kam es aber auch hier zu weniger Vorfällen als im letzten Jahr.

Die Bilanz der Polizei:

einige Rangeleien, die durch polizeiliche Präsenz in der Entstehung unterbunden werden konnten, eine Ingewahrsamnahme, 18 Platzverweise, 5 KV-Delikte und ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Auch das DRK hatte insgesamt weniger Einsätze (51) als 2015 (83) zu verzeichnen.

Wegen Alkoholmissbrauch kam es hier zu 11 Anlässen: 5 x weiblich (Alter: 16, 23, 25, 32 und 57 Jahre) sowie 6 x männl. (Alter: 15, 18, 20, 25, 29 und 68 Jahre)

Ralf Kißler, Polizeistation Flörsheim

Jugendschutz beim Faschingsumzug in Kelkheim-Fischbach

Der „Fischbacher Carneval-Verein e. V.“ veranstaltete in diesem Jahr am Rosenmontag im Kelkheimer Stadtteil Fischbach den 48.  Fastnachtsumzug.

Nach der schlechten  Wettervorhersage für den Bereich Hessen und  den vielen Absagen von Faschingsumzügen  in Hessen trafen sich um 10:00 Uhr beim Bürgermeister der  Stadt Kelkheim die Verantwortlichen  des Fischbacher Umzuges, der Polizei und der  Rettungskräfte. Nach Bewertung der Gefahrenlage (Wetter) kam man zum Entschluss, den Umzug stattfinden zu lassen.

Nach Mitteilung des Veranstalters hatten bereits 21 der insgesamt  76 Organisationen die Teilnahme zum Umzug abgesagt. Somit nahmen lediglich ca. 600  von ursprünglich  ca. 1000 Akteuren  am Umzug teil.

Pünktlich um 14:11 Uhr startete der Umzug und dauerte bis ca. 15:30 Uhr. Entlang der Strecke kamen trotz Regen und einigen leichten Böen  ca. 8000 Besucher (bei  schönem Wetter kamen  in der Vergangenheit bis zu 25.000 Menschen).

Dem Regen getrotzt; Bild Mitte: Bürgermeister Albrecht Kündiger als Häuptling grüne Feder

Durch eine Veränderung des Zugweges und der damit verbesserten und sicheren Auflösung konnte die Veranstaltung zügiger durchgeführt und die Straßen für den öffentlichen Verkehr schneller freigegeben werden.  Da der Veranstalter im Bereich der Kelkheimer Straße/Grüner Weg/Langstraße auf die Darbietung von Discomusik verzichtete, wurde die im letzten Jahr beklagte aufgeheizte und aggressive Stimmung vermieden.  Und schließlich konnte auch dieser Bereich nach Veranstaltungsende rasch geräumt werden.

Es wurden insgesamt 44 Polizeibeamte,  Kräfte des Ordnungsamtes der Stadt Kelkheim, Mobile Jugendarbeit der Stadt Kelkheim und die „Main-Taunus-Scouts“ eingesetzt. Zur Minimierung von Alkoholexzessen wurden im Vorfeld des Faschingsumzuges alle aktiven Teilnehmer des Umzuges, alle Einzelhändler und die Schulen (Gesamtschule Fischbach, Eichendorff-Schule Kelkheim, Privatgymnasium Dr. Richter Kelkheim und Freiherr-vom-Stein-Schule Eppstein) im Hinblick auf Jugendschutz und den Umgang mit Alkohol sensibilisiert. Außerdem setzen Polizei und Ordnungsamt gemeinsam mehrere Präventionsstreifen ein, die Jugendschutzkontrollen durchführten, den mitgeführten Alkohol von Nichtberechtigten sicherstellten und die Verkaufsstellen kontrollierten.

Der Malteser  Rettungsdienst versorgte  gesamt 7 Patienten. Dies waren heranwachsende und erwachsene Personen mit einem Übermaß an Alkoholgenuss und Verletzungen durch Stürze auf der Straße.

Insgesamt wurden 103 Personen kontrolliert, ein Platzverweis erteilt und eine Gewahrsamnahme durchgeführt. Ca. 15 Liter Alkohol wurden sichergestellt.

Manfred Braun, Polizeistation Kelkheim

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