“Stopp dem Einbruchsdiebstahl in Wohnungen!” Mit diesem plakativen Aufmacher hatten der Präventionsrat und die Polizeidirektion des Main-Taunus-Kreises am Dienstag, 24.10.2017 einen gemeinsamen Info-Stand auf dem Wochenmarkt am großen Dalles aufgebaut. Zahlreiche Sulzbacher nutzten die Möglichkeit, sich über Sicherheitssysteme gegen Einbruch kompetent beraten zu lassen.
Mit dem Infostand auf dem Wochenmarkt lösten die beiden Einrichtungen, nach der Auftaktveranstaltung Mitte Juli im Main-Taunus-Zentrum, ihre Zusage ein, mit 12 weiteren Aktionen die Bürger in den Kreiskommunen zu informieren, damit möglichst viele Hausbesitzer erreicht werden. Station war diesmal Sulzbach. Die Beratung über die Sicherung von Häusern und Wohnungen hatten der Polizeiliche Berater, eine Kriminalbeamtin vom Einbruchskommissariat, der Schutzmann vor Ort sowie Mitarbeiter des Präventionsrates übernommen.
“Wir möchten die Sulzbacher gegen Einbruchdiebstahl in ihren Häusern sensibilisieren”, sagte der polizeiliche Berater Thomas Tauber und suchte das direkte Gespräch mit den Marktkunden. An drei Tischen hatten die Berater alle Hände voll zu tun: verbale Aufklärung im Dialog mit Besuchern, dazu Prospekte verteilen.
Vor allen Dingen aber informierten sie über die neuesten Blockiertechniken und Alarmsysteme, mit denen Einbrüche gezielt verhindert oder Diebe schon im Vorfeld vom geplanten Einbruchsdiebstahl abgehalten werden können. Dazu dienten als Anschauungsmaterial Alarmsysteme, Fenster mit einbruchsicherem Glas sowie Türen mit unüberwindbaren Sicherungen.
“Auch nachträglich können Sicherheitssysteme eingebaut werden”, erklärte Thomas Tauber. “Leider kommen manche erst nach dem Einbruch”, bedauerte der Polizeihauptkommissar.
Der materielle Schaden werde zwar ersetzt, aber der psychische Schaden bleibe. Stolz erzählte eine Seniorin, dass sie vor kurzem Panzerriegel an der Wohnungstür habe einbauen lassen und jetzt etwas beruhigter in Urlaub fahre.
Auslöser für die Aufklärungstour durch den Main-Taunus-Kreis ist die aktuelle Kriminalstatistik für Einbrüche, so Peter Nicolay vom Präventionsrat. “Deshalb sind wir jetzt im Kreis unterwegs, damit wir noch vor der Dunkelheit im Herbst und Winter möglichst viele Bürger mit unseren Infos erreichen”. Wichtig sei auch, wenn man um sich herum aufmerksame Nachbarn habe, die Verdächtiges beobachten und dann auch melden. Doch sei die Hemmschwelle noch zu hoch, die Polizeinummer 110 anzurufen. “Die Leute befürchten dann, dass Kosten auf sie zukommen. Das ist jedoch nicht der Fall”, beruhigte Peter Nicolay und drückte jedem Interessenten einen Aufkleber “Vorsicht aufmerksame Nachbarn” in die Hand.
Unterstützt wurden die Ratgeber in Sachen Einbruchsprävention von einer Handvoll zertifizierter Sicherheitsberater für Senioren der Gemeinde Sulzbach, die sich vor einem Jahr dazu ausbilden ließen. Deren Zielgruppe waren ältere Menschen, die über Trickdiebstähle und Trickbetrügereien aufgeklärt wurden, denen sie immer wieder zum Opfer fallen.
Gerhard Schöffel