November 2018: Neuer Sicherheitsberater für Kriftel vorgestellt

Der Main-Taunus-Kreis (MTK) hat 30 neue Sicherheitsberater für Senioren (SfS). Damit sind es jetzt insgesamt 110 im Kreis. Geschult wurden sie vom Präventionsrat in Kooperation mit der Polizeidirektion Main-Taunus. Zum Abschluss ihrer Ausbildung wurden ihnen Ende Oktober von Landrat Michael Cyriax Zertifikate verliehen. Darunter war auch ein Krifteler: Wolfgang Polatschek. Der Erste Beigeordnete der Gemeinde Kriftel, Franz Jirasek, begrüßte ihn jetzt im Rathaus und sagte ihm seine Unterstützung zu. „Ältere Menschen werden immer wieder zu Opfern krimineller Handlungen. Dabei nutzen die Täter häufig Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft der Senioren aus“, weiß Jirasek.

Linkes Foto: Landrat Michael Cyriax begrüßt die Absolventen des Seminars für Sicherheitsberater für Senioren, rechtes Foto: Landrat Michael Cyriax hat dem Krifteler Wolfgang Polatschek das SfS-Zertifikat überreicht

In den Medien wird regelmäßig über Senioren berichtet, die zum Beispiel dem „Enkeltrick“ oder Betrügereien an der Haustür zum Opfer fallen. „Die Furcht vor Verbrechen ist bei älteren Menschen deutlich ausgeprägter als bei jüngeren“, so Jirasek. Daher begrüßt Jirasek das Projekt der Polizeidirektion Main-Taunus und des Präventionsrates des Main-Taunus-Kreises, mit eigens dafür geschulten „Sicherheitsberatern für Senioren“ das Vertrauen dieser Altersklasse zu stärken. In Kriftel gibt es nun insgesamt fünf zertifizierte Sicherheitsberater: Neben Polatschek sind das Paul Sehlbach, Siegfried Ambros, Axel Aubel und Jürgen Fries.

Schock bei Zeitungslektüre

„Meine Frau ist in der Flüchtlingshilfe tätig, das Interesse an ehrenamtlicher Arbeit ist in unserer Familie da“, so begründet Wolfgang Polatschek seinen Entschluss, sich zum Sicherheitsberater ausbilden zu lassen. „Wenn man die Zeitungen aufschlägt, ist man geschockt: Es ist erschreckend, auf was für Tricks und Betrügereien ältere Bürger hereinfallen.“ Polatschek, seit 2006 in Kriftel ansässig, hält die Ausbildung von Präventionsrat in Kooperation mit Polizeidirektion Main-Taunus für „sinnvoll“ und höchst interessant.

SfS Wolfgang Polatschek und Erster Beigeordneter der Gemeinde Kriftel Franz Jirasek

Der Bankkaufmann ist bei einer Investmentbank tätig und kann so nur „nebenbei“ als Sicherheitsberater tätig sein. Trotzdem: Er hat schon jede Menge Ideen, wie er sich engagieren kann: „Ich möchte in den nächsten Tagen bei Banken nachfragen, ob sie interessiert daran wären, für ihre älteren Kunden einen Infoabend anzubieten. Auch für das Kulturforum würde ich mich gerne als Referent zur Verfügung stellen.“

Multiplikatoren in Vereinen

Die Sicherheitsberater können in Vereinen, bei Veranstaltungen, in Familie und Freundeskreis und im Wohnumfeld als Multiplikatoren fungieren. „Ich freue mich daher sehr, dass wir so gute und qualifizierte Sicherheitsberater in Kriftel haben“, so der Erste Beigeordnete. In der Vergangenheit wurden bereits alle Einwohner der Gemeinde angeschrieben, die älter als 70 Jahre sind. Unter anderem wurde in dem Brief darauf hingewiesen, dass auch die Seniorenberatung Kontakt zu den Sicherheitsberatern vermittelt. „Unangemeldet stehen die Sicherheitsberater für Senioren auf keinen Fall vor der Tür“, betont Jirasek. Die Berater tragen außer ihrem Personalausweis einen Berater-Ausweis und entsprechende Visitenkarten bei sich.

Vor zwei Jahren wurden im Main-Taunus-Kreis bereits 96 Berater ausgebildet – sie führten im letzten Jahr 6.000 Gespräche, berieten in 5.000 Fällen und informierten bei mehr als 100 Vorträgen und Informationsständen über Sicherheitsfragen. Die ehrenamtlichen Berater werden zwei Tage lang von der Polizei geschult. Neben Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (Enkeltrick, falsche Gewinnversprechen, Taschen- und Trickdiebstahl und Betrügereien an der Haustür) werden auch die Themen Sicherheit für Senioren im Straßenverkehr, Gefahren im Internet und der Opferschutz in der Schulung durch den Kreis behandelt.

Tina Schehler

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