Einige werden sich noch erinnern an das TV-Format im ZDF unter der Moderation von Eduard Zimmermann. Internet, Smartphone u.vm. waren noch nicht bekannt. Und die Alltagsbetrügereien waren fast noch absehbar und überschaubar. Wer Zeitungen und Fernsehen aktiv verfolgt, liest und hört von ständig steigenden Fällen von Kriminalität mit immer dreisteren und auch brutaleren Methoden. Niemand ist davor letztlich sicher, auch wenn die Altersgruppe der Seniorinnen und Senioren ein bevorzugtes Ziel der Täter darstellt.
Die Methoden der Täter, an Ihr Bestes, also Ihr Geld, zu gelangen, werden immer perfider und die Alltagsnutzung von Internet und Onlinebanking eröffnen fast täglich neue Möglichkeiten für die Täter. Dies soll nicht heißen, auf die technischen Neuerungen zu verzichten, die neue Zeit schreitet voran. Aber es gilt, auch für die neuen Medien sensibel zu werden. Einbruch, Enkeltrick, Tasche hochtragen, Glas Wasser, Taschendiebe, Rente vom Konto in bar abheben, Phishing Mail, Internetkriminalität, die Liste der Versuchungen ist nicht abschließend. Nur ein Beispiel sei herausgegriffen. Der Täter sieht die ältere und gehbehinderte Dame mit vollen Taschen nach einem Einkauf und bietet selbstlos an, ihr die schweren Taschen in die Wohnung zu tragen. Was dann folgt, zumindest greifbarer Schmuck Bargeld, etc. ist weg. Oft sind es Nachlässigkeiten im Eifer des Gefechts, die in der Folge zu einem großen (finanziellen) Schaden führen. Vom Vertrauensverlust in die Mitmenschen ganz zu schweigen. Und wer die Handlungsabläufe im Fernsehen verfolgt, ist überzeugt, „mir würde das nicht passieren“.
Aber die Zahlen widerlegen dies. Diese Art von hinterhältiger Kriminalität im Alltag steigt unaufhörlich. Es ist besser, sich zweimal umzuschauen, den Nachbarn, Bekannten, Mitmenschen ebenfalls im Auge zu haben. Aufmerksamkeit, Wachsamkeit, das Interesse für den Mitmenschen schützt und schreckt auch oftmals die Täter ab.
In den Städten und Gemeinden im Main-Taunus-Kreis gibt es eine Vielzahl freiwilliger Helfer, die beraten können über die Entwicklungen dieser Art von Alltagsverbrechen. Frauen und Männer, auch aus Ihrer Nachbarschaft, von erfahrenen Polizisten ausgebildet und geschult, zur Information und letztlich zum Schutz vor Nepper, Schlepper, Bauernfänger. Rathäuser, Bürgerbüros und kirchliche Stellen halten Informationsbroschüren und Flyer mit vielen Details und Anschriften und Telefonnummern der Seniorenberater und –beraterinnen bereit.
Und eine umfassende Plattform finden Sie quasi rund-um-die-Uhr unter dem Link http://www.seniorenberater.help/index.htm. Scheuen Sie sich nicht, sprechen Sie die Berater an. Sie beraten Sie zuhause oder in Vereinen, Nachmittagscafés, und ähnlichen Veranstaltungen. Nutzen Sie diese Möglichkeiten und seien Sie aufmerksam.
Thomas Braun, Rechtsanwalt, Mediator und Sicherheitsberater für Senioren in Bad Soden am Taunus