Am 8. und 9. Juni präsentierte sich der Präventionsrat MTK mit einem Informationsstand auf dem 20. Deutschen Präventionstag, der erstmals in Frankfurt am Main stattfand. Tagungsort war das Congress Center Messe.
Der Deutsche Präventionstag (DPT) ist der größte europäische Kongress speziell für das Arbeitsgebiet der Kriminalprävention sowie angrenzender Präventionsbereiche. Die Schirmherrschaft hatte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier übernommen.
Das Schwerpunktthema lautete „Prävention rechnet sich. Zur Ökonomie der Kriminalprävention“. Über 300 Referenten sowie mehr als 200 Aussteller bereicherten die Veranstaltung mit Vorträgen, Informationen, Präsentationen und Debatten
Eine kleine Delegation des Präventionsrates MTK, bestehend aus Geschäftsführer Peter Nicolay, Designer Dejan Pavlovic und Polizeidirektor a.D. Jürgen Moog, betrieb auf der Ebene 1 des Forums einen 10 m2-Stand.
Im linken Teil unseres Standes wurde der Präventionsrat MTK mit seinen Arbeitskreisen und den kommunalen Präventionsräten dargestellt. Letztere hatten je 50 Flyer ihrer Präventionsräte übersandt, die in einem Ständer präsentiert wurden. Die über 400 Präventionsprojekte waren in einem Ordner einsehbar und natürlich auch über zwei Notebooks auf der Homepage des Präventionsrates. Eines der verwendeten Notebooks war per Lasergravur auf dem Desktop-Deckel mit einem Eigentumsschutz – für alle sichtbar – versehen worden. Mit einem Großplakat voller Screenshots wiesen wir auf den Umfang unserer Homepage hin.
Der rechte Teil unseres Standes war dem Farbleitsystem zur besseren Orientierung an Schulen gewidmet. Großposter erklärten das Farbleitsystem, zu dem auch Wandmarker und verschiedene Farblaschen auf Stellwänden aufgebracht waren. Ein besonderer Clou war natürlich der auf dem Fußboden aufgebrachte FLS-Schulplan. Selbstverständlich stellten wir auch zum FLS den Besuchern Flyer und Broschüren zur Verfügung.
Eröffnet wurde der 20. DPT im Saal Harmonie des Congress Centers durch den Geschäftsführer des Deutschen Präventionstages Erich Marks. Grußworte folgten durch Ministerpräsident Volker Bouffier, Oberbürgermeister Peter Feldmann und Kongresspräsident Prof. Dr. Hans-Jürgen Kerner.
Der DPT 2013 besuchten über 3.000 Menschen. Unser Stand wurde stark frequentiert von Besuchern, aber auch von den Betreibern anderer Stände.
Gerade der Informationsaustausch mit den Menschen, die sich für Prävention engagieren und dabei viele gute Ideen entwickelt haben, stellt einen wichtigen Baustein des DPT dar, den natürlich auch wir intensiv genutzt haben.
Unser Stand wurde bereits am Montagmorgen vom Vorsitzenden des Präventionsrates MTK, Landrat Michael Cyriax besucht.
Weitere Besucher waren Bürgermeisterin Eva Söllner, Generalstaatsanwalt Wolfgang Blumensatt (linkes Foto), der neue Leiter der Polizeidirektion Main Taunus Peter Liebeck (mittleres Foto) und der Polizeivizepräsident des Polizeipräsidiums Frankfurt Dr. Walter Seubert (rechtes Foto). Natürlich besuchten uns auch die Polizeivizepräsidentin des Polizeipräsidiums Westhessen Roswitha Briel, unser Polizeilicher Berater Thomas Tauber und unser Jugendkoordinator Sebastian Poppe.
Kontakt hatten wir auch mit Dr. Akli Kebaili vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten und dem Ausländerbeauftragten Nassif Khalil (linkes Foto) sowie mit dem zukünftigen Geschäftsführer des Präventionsrates Frankfurt Klaus-Dieter Strittmatter (mittleres Foto) und dem GdP-Bundeskassierer Jörg Bruchmüller wurden Gespräche geführt.
In den zahlreichen Gesprächen mit Besuchern ging es um die flächendeckende Prävention im MTK und konkret um das FLS, die Einbruchsprävention, Prävention von Jugenddelinquenz und auch um Salafismus. Unser erst vor wenigen Wochen erstellter Salafismus-Flyer erzeugte großes Interesse.
Der Landespräventionsrat Hessen lud die Vertreter der hessischen Präventionsräte zu einem Empfang in der Mittagszeit ein. Die Präventionsbotschafter Asli Bayram und Sebastian Rode begrüßten die Teilnehmer. Grußworte erfolgten durch Staatsministerin der Justiz Eva Kühne-Hörmann und den Geschäftsführer des Landespräventionsrates Prof. Dr. Helmut Fünfsinn. Der Vorsitzende des Landespräventionsrates Prof. Dr. Dieter Rössner referierte über „Kommunales Engagement als unentbehrliches Fundament wirkungsvoller Kriminalprävention“. Ein lustiger Musikvortrag des Duos „Haak & Closca“ rundete den Empfang ab.
Die traditionelle Abendveranstaltung für die registrierten Kongressteilnehmenden fand vor und im Gesellschaftshaus des Palmengartens statt. Nach der Begrüßung durch den Frankfurter Stadtrat Markus Frank hatten man bei Essen, Trinken und Musik viele Gelegenheiten für einen Austausch mit anderen Teilnehmenden.
Ein weiterer wichtiger Baustein des DPT waren die Vorträge, von denen wir leider nur wenige besuchen konnten, weil wir natürlich auch an unserem Stand zur Verfügung stehen mussten.
Den Schlusspunkt setzte am 9. Juni, ab 15:15 Uhr, das Abschlussplenum mit der „Frankfurter Erklärung“ des DPT von Dr. Wiebke Steffen, dem Résumé von Prof. Dr. Hans-Jürgen Kerner, dem Vortrag von Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort über „Erschöpfte Gesellschaft – erschöpfte Kinder“ sowie Verabschiedung und Ausblick durch den Geschäftsführer des DPT Erich Marks.
Der nächste Deutsche Präventionstag wird am 6. und 7. Juni 2016 in Magdeburg stattfinden.
Die Frankfurter Erklärung basiert auf dem Gutachten „Kosten und Nutzen von Prävention in der ökonomischen Analyse“, das der Wirtschaftswissenschaftler Professor Stephan L.Thomsen im Auftrag des Deutschen Präventionstags erstellt hat. Zum Abschluss des 20. Kongresses in Frankfurt forderte der Deutsche Präventionstag auch für Deutschland systematische KostenNutzen-Analysen zur Kriminalprävention. Während in der angelsächsischen Welt solche Analysen zur Beurteilung von Präventionsprogrammen bereits seit Jahrzehnten verwendet werden, sind vergleichbare Informationen für Deutschland fast gar nicht vorhanden. „Wir sehen hier erheblichen Nachholbedarf“, so die Kriminologin Dr. Wiebke Steffen. Die ökonomische Betrachtung der Prävention könne einen wichtigen Beitrag zum
Verständnis, aber auch zur Begründung der Prävention leisten.
Fazit für den Präventionsrat MTK: Nach unserer erstmaligen Teilnahme am DPT in Bielefeld war der DPT in Frankfurt ein „muss“ für unseren Präventionsrat. Auch wenn der Standbetrieb auf dem DPT in Frankfurt mit erheblichen Kosten verbunden war, hat er sich gelohnt, weil wir viele Gespräche mit fachkompetenten Teilnehmern und Besuchern führen, hervorragende Vorträge hören und auch für unsere flächendeckende Präventionsarbeit im MTK werben konnten. Wir haben zahlreiche Kontakte geknüpft und viele Anregungen mit nach Hause genommen.
Und wir sind darin bestärkt worden, dass wir mit unserer flächendeckenden Prävention im MTK richtig liegen. Durch die Präventionsarbeit im Main-Taunus-Kreis erfolgt eine hohe Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Institutionen im Sicherheits-, Sozial- und Jugendbereich. Die relevanten Straftaten gingen deutlich zurück (von ca. 13.000 auf ca. 11.000 Fälle) und die Aufklärungsquote stieg (um ca. 15%). Damit verbesserten sich Sicherheitsgefühl und Lebensqualität.
Das zeigt, dass sich die Anstrengungen im Bereich der Prävention lohnen.
Peter Nicolay und Jürgen Moog