Dezember 2010: Mit Luke Skywalker und „nicht-bei-mir“ gegen Einbrüche

In Zusammenarbeit mit dem Präventionsrat des Main-Taunus-Kreises sowie den Kommunalen Präventionsräten wurden auch in diesem Jahr durch die Polizeidirektion Main-Taunus zwölf Großveranstaltungen zum Thema „Stopp dem Einbruchdiebstahl aus Wohnungen“ durchgeführt.

Mit Umstellung der Sommer- auf Winterzeit sollten die Bürgerinnen und Bürger des Kreises erneut für die Gefahren der Dunklen Jahreszeit sensibilisiert werden. Im Zeitraum vom 25.10.2010 bis 15.12.2010 wurden die Einwohner der Kommunen des MTK durch den neuen polizeilichen Berater, POK Thomas Tauber, über wirksamen Einbruchschutz informiert.

Zu Beginn der Veranstaltungen wurde den Besuchern zur Einstimmung ein Film der Einbruchsprävention „nicht-bei-mir“ über Einbrüche und deren mögliche Spätfolgen vorgeführt (www.nicht-bei-mir.de).

Anwesenden Einbruchsopfern wurde anschließend Gelegenheit gegeben, über ihre erlebten Gefühle zu berichten. Die geschilderten traumatischen Erlebnisse waren bei Frauen besonders intensiv. Vor der praktischen Erläuterung möglicher Präventionsmaßnahmen durch den polizeilichen Berater, stellte der Leiter der Polizeidirektion Main-Taunus, PD Jürgen Moog, dem Teilnehmerkreis die Ergebnisse der hiesigen WED-Evaluation vor. Dazu wurden innerhalb der PD Main-Taunus im Zeitraum vom 08.12.2009 bis 18.10.2010 alle WED-Tatorte mittels eines zuvor erstellten Erfassungsbogens hinsichtlich der Lage der Tatorte, der Tatzeit, der Tatbegehungsweise, dem Zustand des Wohnobjektes sowie den bereits vorhandenen Sicherungsmaßnahmen erhoben. Aufgrund dieser Auswertungen nahm PD Moog die Anwesenden mit auf die virtuelle Reise eines Einbrechers durch die Straßen eines Wohngebietes.

Dabei zeigte Jürgen Moog auf, welche Umstände ein Anwesen in den Augen eines Einbrechers lohnenswert erscheinen lassen. Das Erstaunen bei den anwesenden Eigenheiminhabern war meistens groß, als der Leiter der PD Main-Taunus ihnen eröffnete, dass knapp 40 % der Grundstücke durch eine blickdichte Einfriedung umgeben waren, die der Täter für seinen ungestörten nutzen konnte.

Der Leiter des Einbruchskommissariates, EKHK Jochen Ratazzi, informierte im weiteren Verlauf der Veranstaltung über die aktuellen Brennpunkte und das Fallaufkommen innerhalb der letzten Jahre für die betroffene Kommune.

Zu Beginn seines Vortrages verdeutlichte Thomas Tauber in beeindruckender Weise, wie schnell sich ein handelsübliches Fenster mit einem gängigen Schraubendreher in Sekundenschnelle öffnen lässt.

Getreu dem Beratermotto „Mechanik geht vor Elektronik“ gab Thomas Tauber die von den Zuhörern ersehnten wertvollen Tipps und Anregungen, um ihre eigenen vier Wände gegen Langfinger sinnvoll zu schützen. Von der Außenbeleuchtung über den mobilen Fernsehsimulator bis hin zum Zylinderschloss mit Zieh und Bohrschutz reichte das Spektrum, das Thomas Tauber den interessierten Zuhörern anbot. In Erinnerung wird dabei den meisten Teilnehmern die anschauliche Erklärung der Pilzkopfverriegelung bleiben, die der Berater mittels Pilzattrappe demonstrierte. Der jeweilig zuständige Stationsleiter ging auf die Notwendigkeit und Vorteile der Nachbarschaftshilfe und das Verständigen der Polizei bei Einbruchsverdacht ein.

Das Ende jeder Veranstaltung leitete die Vorführung eines preisgekrönten Kurzfilms ein, in welchem dem Zuschauer auf humorvolle sowie beeindruckende Weise situationsangepasste Zivilcourage aufgezeigt wurde. Die Macher des Filmes bedienten sich dabei zweier Charaktere der Star-Wars-Serie. Zwei Jugendliche werden darin Zeugen eines Raubes zum Nachteil eines Schülers. Während die Szenerie auf einen der beiden Jungs beängstigend wirkt, so dass er sich unter einem Vorwand davon schleicht und dabei zum „Java“ mutiert, reagiert der spätere Held „Luke Skywalker“ besonnen. Er weist auf die angebliche Brutalität der Brüder des Opfers hin. Hierauf geben die Täter dem Opfer das Raubgut zurück und verschwinden. Opfer gerettet!

Abschließend standen Thomas Tauber sowie Jochen Ratazzi den interessierten Bürgerinnen und Bürger für weitere Detailfragen zur Verfügung.

Insgesamt 1175 Bürgerinnen und Bürger besuchten die Veranstaltungen, ein Besucherschnitt von 98.
Bislang kam Thomas Tauber allein aufgrund der durchgeführten Veranstaltungen auf 156 Beratungswünsche. Sein dienstlicher Terminkalender ist dadurch bis in die zweite Februarwoche prall gefüllt.

Die Veranstaltungsserie soll gemäß dem Leitgedanken „Wir machen das gemeinsam“ dazu beitragen,

• mittelfristig einen Rückgang der Einbruchzahlen zu erzielen
• den Versuchsanteil sowie die Aufklärungsquote im Deliktsfeld WED zu steigern
• die Nachbarschaftshilfe zu verbessern
• die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich verdächtiger Personen zu erhöhen
• die Zivilcourage sowie das Sicherheitsgefühl innerhalb der Bevölkerung zu stärken.

Aktualisierungsdatum : 30.12.2010
Autoreninformation: Quelle: PDMT|F_Gru|Trapke; eingestellt: P_A|AK

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