Am Mittwoch, 24. August 2011, trafen sich im Landratsamt in Hofheim mehrere Bürgerinnen und Bürger des Landkreises, die in den vergangenen Wochen im Main-Taunus-Kreis einen wesentlichen Teil zur Verbrechensbekämpfung beigetragen haben. Im Beisein zahlreicher lokaler Medienvertreter und Bürgermeistern / Vertretern der Tatortkommunen lobten Landrat Berthold Gall, Polizeidirektor Jürgen Moog, der Verein „Bürger und Polizei“ sowie der Präventionsrat des Main-Taunus deren Hilfe und Einsatz. „Die Zeugen haben sich um die Sicherheit im Main-Taunus-Kreis verdient gemacht. Wir brauchen solche aufmerksamen Bürger“, fasste Gall zusammen.
Auch Moog würdigte deren vorbildliches Verhalten: „Sie haben im entscheidenden Moment die Augen aufgemacht und gehandelt. Die Polizei brauche genau solche Bürger, um die Sicherheit im Main-Taunus-Kreis weiter zu erhöhen“.
Gall als Vorsitzender des Vereins „Bürger und Polizei“ stellte außerdem das Engagement des Präventionsrates heraus. Dieser unterstütze in besonderem Maße die Arbeit der Polizei.
Mitte Mai 2011 waren nachts vier Personen in eine Bäckerei in Bad Soden eingestiegen. Der Anwohner Thomas Bohland bemerkte das und alarmierte die Polizei. Eine Streife konnte noch am Tatort zwei der Täter festnehmen, zwei 17 und 19 Jahre alte Männer aus Bad Soden und Sulzbach. Die beiden Komplizen wurden später ermittelt.
Noch am selben Tag spätabends hatte Bernhard Pleines aus Schwalbach einen Einbruch in einen Supermarkt bemerkt und die Polizei gerufen. Als die Polizisten eintrafen, waren die Täter bereits geflüchtet. Weil der Zeuge sie aber genau beschreiben konnte, gelang es einer Streife die beiden 15 Jahre alten Schwalbacher später festzunehmen. Die Schwalbacher Rathauschefin Christine Ausgburger bedankte sich mit einem Weinpräsent.
Die Pflegerin Christine Sobeck vereitelte Anfang Juni 2011 einen sog. „Enkeltrick“. Bei einer älteren Frau aus Hochheim hatte eine angebliche Enkelin angerufen und um 18.000 Euro für einen Wohnungskauf gebeten. Es gingen weitere Anrufe ein, unter anderem auch von einem mutmaßlichen Notar. Die Pflegerin konnte die 18.000 Euro besorgen, schöpfte aber schließlich doch Verdacht und rief die wirkliche Enkelin der Frau an. Dabei stellte sich der Schwindel heraus, und sie informierte die Polizei.
Mitte Mai 2011 konnte die Polizei in Hattersheim mit Hilfe des Zeugen Constantin Couvelis mehrere Sprayer fassen. Er hatte nachts in der Friedrich-Ebert-Straße mehrere Jugendliche beobachtet, die Autos, die Straße, Mauern, Briefkästen und Verkehrsschilder besprühten. Er informierte die Polizei, verfolgte sie und gab dabei Standortmeldungen durch. Als er eine Jugendliche am Parkplatz des Posthofs stellte, trat und schlug sie auf ihn ein. Die 16-Jährige wurde von der Polizei festgenommen. Im Zuge der weiteren Ermittlungen konnten alle Täter ermittelt werden.
Ein Einbrecher konnte mit der Hilfe von Zeugen im Wickerer Weg in Hattersheim gefasst werden. Der Nachbar Dr. Hans Peter Hortig und eine weitere Nachbarin hatten Einbruchsgeräusche an einem Wohnhaus bemerkt, außerdem war der Bewegungsmelder dort mehrmals aktiviert worden.
Hortig verständigte die Polizei, die den 17-jährigen Täter noch am Tatort fassen konnte. Der Nachbar hatte sich um das Haus gekümmert, während dessen Bewohner im Urlaub waren.
Am Ende der Feierstunde wurde den Gästen ein kleines Präsent vom “Verein Bürger und Polizei“ als Anerkennung für ihren gesellschaftlichen Einsatz zu mehr Sicherheit und Ordnung im Kreis überreicht.
Text und Fotos: Andreas Beese