Am Dienstag, dem 07.05.13, begrüßte Schulleiter Wolfgang Bill die 80 Teilnehmer der Gesamtkonferenz an der Brühlwiesenschule in Hofheim.
Da als Hauptthema ein vom Krisenteam der Schule erarbeitetes Konzept zum Umgang mit schweren zielgerichteten Gewalttaten vorgestellt werden sollte, nahmen an der Konferenz auch Vertreter der Polizeidirektion Main-Taunus (Polizeidirektor Jürgen Moog, stellvertretender Leiter der Polizeistation Hofheim Polizeihauptkommissar Thomas Trapke, Leiter der Polizeistation Eschborn Erster Polizeihauptkommissar Otto Macek sowie sein Stellvertreter Polizeihauptkommissar Uwe Schneider, stellvertretender Leiter der Polizeistation Kelkheim Polizeihauptkommissar Uwe Niebauer und Jugendkoordinator Sebastian Poppe) sowie der Leiter der Heinrich-von-Kleist-Schule in Eschborn Adnan Shaikh (Mitglied im AK Sicherheit an Schulen) teil.
Zunächst präsentierte sich das Krisenteam der Schule, das sich im Sinne des Leitfadens „Handeln in Krisensituationen“um die Vorbeugung und die Bewältigung von Krisen in der Schule kümmern soll.
Im Anschluss stellte Herr Moog den Arbeitskreis Sicherheit an Schulen vor und erläuterte dessen Aufgaben. Neben der Zusammenarbeit zwischen Schule und Polizei ging er besonders auf die relevanten Sicherheitsaspekte in baulicher, technischer und organisatorischer Hinsicht ein. In diesem Zusammenhang erklärte er die Entstehung, Systematik und Vorzüge des an mittlerweile 39 Schulen im MTK installierten Farbleitsystems (FLS) zur besseren Orientierung.
Zur Einstimmung auf die Thematik Amok wurde anschließend ein Spiegel-TV-Bericht über den Amoklauf von Winnenden/Wendlingen vorgeführt. Bei der kurzen Reflexion ging Herr Moog auf die Strategie zur Vorbereitung / Bewältigung von Extremsituationen ein.
Anschließend stellte der Sicherheitsbeauftragte der Schule Ernst Breuninger das Sicherheitskonzept der Brühlwiesenschule auf der Basis von Grundszenarien vor.
Moderiert durch Herrn Moog wurden verschiedene Szenarien dargestellt und Handlungsoptionen durchgesprochen. Im Ergebnis geht es immer darum, Sicherheit herzustellen, Polizei und Schulleitung zu informieren und ggf. Erste Hilfe zu leisten.
Polizei und Rettungskräfte werden bei Gewalttaten so schnell wie möglich vor Ort sein, um zu intervenieren und Verletzte zu versorgen. Bis dahin sind die Lehrkräfte in ihrer Verantwortung gefordert. Hierbei hilft das Durchdenken einer solchen Sachlage mit den relevanten Handlungsoptionen.
Das Feedback der Besprechungsteilnehmer war ein sehr gutes. Die Lehrerinnen und Lehrer wurden sensibilisiert und darauf vorbereitet, mit kritischen Situationen besser umzugehen. Die Brühlwiesenschule ist die zweite Schule, die eine solche Veranstaltung durchführt. Das hat Vorbildcharakter, insbesondere für die weiterführenden Schulen.
Am 03.06.2013 jährt sich der Amoklauf an der Freiherr-vom-Stein-Schule in Eppstein-Vockenhausen zum 30. Mal. Der Täter hatte damals drei Schüler, einen Lehrer, einen Polizeibeamten und anschließend sich selbst erschossen, 13 Schüler wurden verletzt.
Sebastian Poppe