Juni 2010: Präventionsveranstaltung für Jugendliche in der marokkanischen Gemeinde in Schwalbach/Ts ein Schritt in die richtige Richtung

Im Rahmen des Dialogs mit den Muslimen organisierte das Polizeipräsidium Westhessen/E 4 – Migrationsbeauftragte in Zusammenarbeit mit der Direktion Main -Taunus Jugendkoordinator, am 25.06.2010 eine Veranstaltung zum Thema Jugendkriminalität in Schwalbach/Ts. Die Veranstaltung fand in den Räumen der marokkanischen Gemeinde, Schwalbach/Ts, Frankenstraße 38, statt.

Bild: Bildunterschrift

POK Uwe Thöne, Jugendkoordinator der Polizeidirektion Hofheim berichtete über Auffälligkeiten der Jugend und die Jugendkriminalität in Schwalbach. Hierbei wurde festgestellt, dass sich die Schwalbacher Jugendlichen nicht wesentlich von anderen Jugendlichen im Landkreis unterscheiden. Im letzten Jahr gab es vermehrt Beschwerden von Anwohner am Marktplatz, die sich durch dort aufhaltende Jugendliche/junge Erwachsene belästigt fühlten. Dieser Umstand führte dazu, dass die Stadt zwei zusätzliche Ortspolizisten einstellen will und die zuständige Polizeistation Eschborn vermehrt Kontrollen durchführt. Bei den auffälligen jungen Leuten handelt es sich um Personen, die sich aus vielen Kulturen zusammen setzen.

Der Migrationsbeauftragte des Polizeipräsidiums Westhessen, Abdellah Amrouch, erzählte über seine Erfahrung bei der Polizei und über die Probleme der Marokkaner im Bereich des Polizeipräsidiums Westhessen. Als Beispiel nannte er das Desinteresse der Erziehungsberechtigten, an den Elternabenden in Schulen teilzunehmen.Er kritisierte auch einen Mangel der Initiativen aus den marokkanischen Gemeinden. Nur in ständigem Austausch der Kulturen, über die Eigenarten und Besonderheiten der einzelnen Lebensweisen und Religionen, ist ein gutes Zusammenleben möglich. Hierbei wurde auch betont, dass ein Zusammenleben verschiedener Nationalitäten nicht gleich bedeutet, alles zu vereinheitlichen. Wenn es die Bevölkerung will, ist ein gutes Zusammenleben möglich, ohne dafür seine Herkunft und Religion aufgeben zu müssen. Abdellah Amrouch übersetzte den Anwesenden das Gesprochene zusätzlich in die arabische Sprache.

Der Meinungsaustausch war sehr sachlich. Etwa 30 Eltern und Jugendliche folgten den Ausführungen und stellten gezielte Fragen. Ein junger Mann sagte, er wäre sehr skeptisch zu dieser Einladung gekommen, da er vermutete, ihm würden Bürobeamte etwas erzählen wollen. Er fühlte sich aber beeindruckt von dem freundlichen und basisbezogenen Auftreten der beiden eingeladenen Personen. Viele der Anwesenden fanden es eine gelungene Veranstaltung, wünschten sich einen andauernden Dialog und weitere konstruktive Treffen dieser Art in ihrer Gemeinde.

Aktualisierungsdatum : 30.06.2010
Autoreninformation: Quelle: Amrouch|Thöne; eingestellt: PPWH|AK

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