Mit einer Kampagne wollen mehrere Institutionen im Main-Taunus-Kreis auf die Notrufnummern aufmerksam machen. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, möchte der Kreis gemeinsam mit dem Präventionsrat Main-Taunus und der Polizei die Bürger informieren, für welchen Fall welche Nummer zuständig ist. Offensichtlich wüssten viele noch nicht, wann sie die 110, die 112, die 116117 oder die 115 wählen müssten. „Mit dieser Initiative wollen wir einen Beitrag zur Sicherheit leisten“, so Cyriax, zugleich Dezernent für den Brandschutz und die Rettungsdienste. Auf einem Plakat und in Flyern machen die Initiatoren auf die verschiedenen Nummern aufmerksam.
Der Notruf 110 der Polizei ist vorgesehen bei Straftaten oder aktuellen Gefahren. Bei der Polizei im MTK gehen unter dieser Nummer pro Tag 50 bis 200 Anrufe ein. Das reicht von Sachbeschädigung und Körperverletzung über Ruhestörungen und Belästigungen bis zu Verkehrsunfällen und Hinweisen auf unbeleuchtete Fahrzeuge auf der Autobahn. Wie Polizeidirektor Jürgen Moog erläutert, können Zeugen unter der 110 auch bei der Aufklärung von Einbrüchen und anderen Straftaten helfen, wenn sie Verdächtiges melden. Allzu häufig könnten sie Hinweise geben, scheuten sich aber, die 110 zu wählen. „Im Zweifel lieber anrufen als schweigen“, rät Moog. Darauf weist auch der Präventionsrat Main-Taunus hin. Bürger als Zeugen und wachsame Nachbarn könnten helfen, „es Verbrechern im MTK schwer zu machen“, so Geschäftsführer Peter Nicolay.
Unter dem Notruf 112 sind Notarzt, Feuerwehr und Rettungsdienst erreichbar. Sie ist die richtige Nummer bei medizinischen Notfällen, Unfällen und Bränden. In der Zentralen Leitstelle in Hofheim werden pro Jahr rund 140.000 Einsätze, Anfragen und Hilfeersuchen gesteuert. Rund 50.000 davon gehen über die 112 ein. Wie Cyriax erläutert, hat der Main-Taunus-Kreis das Personal in der Leitstelle aufgestockt, „um Notrufe noch zügiger bearbeiten und Helfer noch schneller an den Einsatzort zu schicken“. Der Landrat würdigt dabei auch den Beitrag der zahlreichen ehrenamtlichen Kräfte bei Feuerwehr- und Rettungsdienst: „Ohne ihren Einsatz könnte die Leitstelle nicht für die Sicherheit sorgen“.
Nach Angaben des Leiters im Amt für Brandschutz und Rettungswesen, Andreas Koppe, rufen in der Leitstelle allerdings auch immer wieder Bürgerinnen und Bürger an, für deren Anliegen eine andere Nummer die richtige Adresse sei. Da gehe es beispielsweise um Wespennester, um die sich das Umweltamt kümmere. Oder das Wohl von Kindern sei gefährdet – das wären dann Fälle für das Jugendamt. Außer bei akuter Gefahr wie körperlicher Gewalt; dann sollte die 110 der Polizei angerufen werden.
Diese wie auch andere Ämter der Kreisverwaltung sind über die zentrale Behördennummer 115 erreichbar. Entgegengenommen werden die Anrufe im Landratsamt montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr. Zu den Hauptthemen zählen nach Angaben von Cyriax das Elterngeld, die Kfz-Zulassung, der Personalausweis und der Führerschein.
Unter der 116117 steht der Ärztliche Bereitschaftsdienst zur Verfügung, wenn ärztliche Hilfe außerhalb der üblichen Sprechstunden benötigt wird. Gesammelt werden die Anrufe in regionalen Stellen der Kassenärztlichen Vereinigung, die nächstgelegene ist in Frankfurt. Dort vermittelt das medizinisch geschulte Personal an eine örtliche Notdienstzentrale, wo ein Termin in dieser Zentrale oder der Hausbesuch eines Bereitschaftsarztes vereinbart wird.
Neben Postern und Flyern, die in der Öffentlichkeit auf die verschiedenen Nummern aufmerksam machen sollen, haben Präventionsrat, Kreis und Polizei auch eine Infokarte vorbereitet, die in Arztpraxen darüber aufklärt, wie ein Patiententransport bestellt wird.
Dr. Johannes Latsch, Pressestelle Landratsamt MTK