Juni 2022: Hell, gut sichtbar und ein konstruktives Miteinander

Bei der zweiten Sicherheitskonferenz in Eschborn stellt der Präventionsrat Ergebnisse und Pläne vor

Nach drei Jahren war es mal wieder soweit, die Präventionsmaßnahmen in und für Eschborn aus unterschiedlichen Blickwinkeln genauer zu betrachten und einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Im Rahmen des KOMPASS-Programms arbeiten Stadt, Polizei und Bürger eng zusammen, um ein Sicherheitskonzept mit passgenauen Maßnahmen zu entwerfen. 2019 hatte eine erste Sicherheitskonferenz mit Repräsentanten diverse Organisationen verschiedene Themenfelder identifiziert, die parallel angegangen wurden.

So konnten nun im Rahmen der zweiten derartigen Konferenz, bei der Vertreter von Gremien wie Bürgerdienste, Kinder- und Jugendbeirat, Seniorenarbeit, Grundschulen, Kirchen und Vereine sowie Kreispräventionsrat auf dem Podium im Bürgerzentrum Niederhöchstadt saßen, schon diverse Erfolge vermeldet – und geplante Maßnahmen präsentiert werden.

Bürgermeister Adnan Shaikh erläutert die Sicherheitsmaßnahmen

Ein großes Thema, das sowohl Bürgermeister Adnan Shaikh als auch dem städtischen Nahmobilitätsbeauftragten Andreas Gilbert am Herzen liegt: Fahrradfreundlichkeit. Denn bemängelt wurde, dass es zu wenige Fahrradwege und sichere Abstellmöglichkeiten gebe, auch häuften sich die Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern und Fahrraddiebstahl. So wurden beispielsweise neuralgische Abschnitte von Radwegen rot markiert, um die Sichtbarkeit zu verbessern, Verkehrsspiegel an schlecht einsehbaren Stellen installiert, zwei Reparaturstationen aufgestellt und Fahrrad-Codieraktionen durchgeführt. Auch dem Wunsch vieler Bürger nach sicheren Fahrradabstellanlagen oder gar abschließbaren Fahrradboxen, insbesondere an den Bahnhöfen, wurde und wird nachgekommen. Zudem soll der neue Fuß- und Radweg mit smarter LED-Beleuchtung zwischen Niederhöchstadt und Steinbach noch dieses Jahr fertiggestellt werden.

Lärm, Alkohol und Müll gehören zu den unliebsamen Begleiterscheinungen von Menschenansammlungen im öffentlichen Raum. Dem Geschäftsführer des Kreispräventionsrats, Jürgen Moog, ist es daher besonders wichtig, die Zusammenarbeit zwischen der Stadt, den Polizeien, Schulen und Jugendbeiräten zu intensivieren. Jugendlichen sollen mehr Sport- und Bewegungsangebote unterbreitet werden. Räumlichkeiten mit entsprechender Aufenthaltsqualität auch für Gruppen finden sich im neuen Kinder- und Jugendhaus neben der Heinrich-von-Kleist-Schule.

Moderatorin Anke Seeling im Gespräch mit dem Leiter des Sachgebiets Prävention der Polizeidirektion, Polizeihauptkommissar Sebastian Poppe

Dem subjektiven Unsicherheitsgefühl vieler Bürger an manch dunklen Stellen im Stadtgebiet kann durch verbesserte und modernisierte Beleuchtung, beispielsweise durch Bewegungsmelder, begegnet werden. Jeder ist zudem angehalten, per Online-Mängelmelder auf defekte Leuchten hinzuweisen, damit dies umso schneller behoben werden kann. Gerade im Bereich der Bahnhöfe gebe es nach wie vor schlecht einsehbare Ecken und zu wenig Präsenz der Landes- und Ordnungspolizeien – so die immer wieder genannten Probleme. Das Sicherheitsempfinden wieder zu steigern, steht daher auf der städtischen Agenda weit oben. Einer, der dazu beitragen soll und den engen Austausch mit den Bürgern pflegt, ist der „Schutzmann vor Ort“ Christian Schneider.

Ähnlich vielfältig waren auch die Anliegen, die von einigen Konferenzteilnehmern – darunter Vertreter verschiedener Vereine und Organisationen – geäußert wurden: So sollten Kinder und Jugendliche beziehungsweise deren Eltern dafür sensibilisiert werden, im Winter nur mit Licht Rad zu fahren. Auch wird darum gebeten, auf den Wegen entlang der Tennisanlage in Eschborn regelmäßig zu patrouillieren, um Vandalismus vorzubeugen und das Sicherheitsgefühl zu verstärken. Nicht zuletzt gilt das Interesse der Prävention von Fahrraddiebstahl.

Eine weitere Sicherheitskonferenz in absehbarer Zukunft ist vorstellbar, denn „wir wollen immer im Gespräch mit den Bürgern bleiben“, betont Bürgermeister Shaikh. Es seien regelmäßig Befragungen und Begehungen im Stadtgebiet geplant, um Problemlagen zu ermitteln und passende Maßnahmen zur Erhöhung der – subjektiven und objektiven – Sicherheit entwickeln zu können. Daher sei auch die weitere enge Vernetzung des Präventionsrats mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen wichtig und zielführend.

Quelle: Höchster Kreisblatt vom 25. Juni 2022, Autorin: Stephanie Kreuzer

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