März 2009: Gemeinde Liederbach gründet Kommunalen Präventionsrat

Am 2. März fand in der Liederbachhalle die konstituierende Sitzung des Präventionsrates unter dem Vorsitz von Bürgermeisterin Eva Söllner statt. Eingeladen waren unter anderem auch Sozialreferent Walter Löhr, der Geschäftsführer des Landespräventionsrates, Herr Dr. Hellmuth Fünfsinn, der persönliche Referent des Landrats, Herr Peter Nicolay, der Leiter des Zentrums für Jugendberatung und Suchthilfe im Main-Taunus- Kreis, Vertreter der Kirchengemeinden, der Schule und des Vereinsrings, die Fraktionsvorsitzenden, der Ausländerbeirat sowie der Leiter der Polizeidirektion Main-Taunus, Jürgen Moog, und der Leiter der Polizeistation Kelkheim, Manfred Braun.

Bild: Gruppenbild der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Herr Dr. Fünfsinn ging in seinem Vortrag auf die Gründe zur Einrichtung eines kommunalen Präventionsrates ein. Er begründete die Notwendigkeit mit der fehlenden sozialen Kontrolle. „Früher gab es einen Schaffner in der Bahn und einen Hausmeister in der Schule, der für Ordnung gesorgt hat. Die soziale Kontrolle war an eine bestimmte Person gebunden. Aufgrund zunehmender Anonymisierung fehlt diese heute“, führte Dr. Fünfsinn aus.

Die Vernetzung von Familie, Nachbarschaft und Institutionen wie Schule, Vereine, Kirchen und anderen müsste geschehen, um wieder eine soziale Kontrolle herzustellen.

Der Leiter der Polizeistation in Kelkheim, Hauptkommissar Manfred Braun, bemerkte, dass die Bürger in Liederbach relativ sicher leben können. Im Vergleich zu anderen Kommunen im Kreis geschehen wenige Straftaten in Liederbach. Hingegen seien Zunahmen im Bereich der Einbruchsdiebstähle, der Sachbeschädigungen und der Ruhestörungen festzustellen. Letztere würden jedoch meist nicht angezeigt sondern lediglich gemeldet.

Jürgen Moog, Leiter der Polizeidirektion Main-Taunus, wies daraufhin, dass der Wunsch nach Sicherheit und der Schutz vor Kriminalität zu den wichtigsten Grundbedürfnissen des Menschen gehören. Darüber hinaus ist Sicherheit als ein wichtiger Standortfaktor für die Attraktivität einer Kommune von hoher Bedeutung. Aufgabe der Kriminalprävention ist die Verhütung von Straftaten mit dem Ziel, mehr Sicherheit zu schaffen und das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken. Kriminalprävention umfasst dabei sämtliche staatlichen und privaten Bemühungen, die dazu beitragen, Ursachen, Gelegenheiten oder Anreize für Kriminalität zu beseitigen.

Polizeidirektor Moog führte weiter aus, dass Kriminalprävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und daher ein gemeinschaftliches Engagement verschiedenster Institutionen und vor allem der Bürger erfordert.

Das Bestreben der Polizei im Main-Taunus-Kreis ist es, die Prävention im Landkreis zu verbessern. Fünf kommunale Präventionsräte sind bereits aktiv bzw. nehmen bei Bedarf ihre Arbeit auf. Die Polizeidirektion und der Präventionsrat des Main-Taunus-Kreises möchten erreichen, dass in allen Kommunen des Landkreises kommunale Präventionsräte eingerichtet werden.

Der Präventionsrat in Liederbach mit Bürgermeisterin Eva Söllner an der Spitze und Vertretern des Präventionsrates führten bereits in der vergangenen Woche seine erste öffentlichkeitswirksame Aktion zusammen mit der Polizeistation Kelkheim und dem Einbruchskommissariat der Kriminalpolizei in Hofheim zum „Schutz vor Einbruch“ durch.

Bild: Bürgermeisterin Eva Söllner

Beamte der Polizeidirektion Main-Taunus standen am Donnerstag zwischen 17.00 und 19.00 Uhr am Rewe- Markt, Im Kohlruß, in Liederbach, den Bürgerinnen und Bürgern zu diesem Thema Rede und Antwort. Zudem waren Polizeibeamte, unterstützt durch die örtlichen Hilfspolizisten und dem freiwilligen Polizeidienst, in ausgesuchten Liederbacher Wohngebieten unterwegs, prüften dabei Häuser und Wohnungen auf Einbruchssicherheit und machten die Bewohner auf Risiken aufmerksam und verteilten Informationsmaterial.

PPWH|18.03.09|AK
Quelle: PDMT|Be

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