Dezember 2011: Flut von Einbrüchen im Main-Taunus-Kreis

Etwa alle zwei Minuten wird irgendwo in Deutschland eingebrochen. Egal ob in Wohnhäuser, Wohnungen, Wochenendhäuser, Firmen oder gewerblichen Räumen.

Im Main-Taunus-Kreis sind derzeit die Einbruchszahlen besorgniserregend hoch. Allein im November 2011 registrierte die Polizeidirektion Main-Taunus bislang deutlich über 100 Wohnungs- / Wohnhauseinbrüche.

Obwohl die Sicherheit zu den Grundbedürfnissen aller Bürgerinnen und Bürger zählt, werden von den potentiellen Opfern leichtfertig viele Möglichkeiten und Maßnahmen zur Verhinderung der Einbrüche ausgelassen. Häufig sind vorhandene Sicherungseinrichtungen veraltet und bieten so keinen wirkungsvollen Schutz vor den Attacken der Kriminellen. Unbedacht verschließen Einbruchsopfer Fenster und Türen nicht ordnungsgemäß und vertrauen darauf, dass „schon nichts passieren werde“, wenn man nur ein paar Minuten das Haus oder die Wohnung verlässt. In diesen Fällen stellt die Polizei häufig lediglich gekippte anstatt ge- oder verschlossene Fenster der Häuser und Wohnungen fest. Im Schutze der Dunkelheit aber nutzen die Ganoven die für sie günstige Gelegenheit aus und dringen in die Wohnräume ein. Bei der Heimkehr stehen die Geschädigten entsetzt vor dem Chaos, das die Einbrecher hinterlassen haben.

Der Schock sitzt meist tief, waren doch Fremde im Haus / in der Wohnung und haben dadurch den persönlichen Bereich beträchtlich beschädigt. Ein Einbruch in die eigenen vier Wände bedeutet für viele Menschen einen großen Schock. Dabei machen den Betroffenen die Verletzung der Privatsphäre, das verloren gegangene Sicherheitsgefühl oder auch die schwer wiegenden psychischen Folgen, die nach einem Einbruch auftreten können, häufig mehr zu schaffen, als der reine materielle Schaden.

Um der Flut von Einbrüchen entgegenzuwirken, intensiviert die Polizeidirektion Main-Taunus die Bekämpfung der Einbruchskriminalität durch verschiedene, aufeinander abgestimmte, repressive Maßnahmen. Darüber hinaus setzt sie das Präventionsmobil der Hessischen Polizei ein, um interessierte Bürgerinnen und Bürger zum Thema Einbruchschutz zu informieren. Der mobile Beratungsbus war am

Montag, 05.12.11, von 13.00 Uhr – 18.00 Uhr, auf dem Rewe-Parkplatz am Marktplatz in 65824 Schwalbach / Taunus

und wird sich am Mittwoch, 14.12.11, von 13.00 Uhr – 18.00 Uhr, auf dem Rewe-Parkplatz in der Schwalbacher Straße 8-10 in 65843 Sulzbach / Taunus befinden.

Untersuchungen haben ergeben, dass der Versuchanteil, der im Jahr 2010 verübten Einbrüche, bei 43,9 % lag. Dies verdeutlicht, dass bei fast der Hälfte aller Wohnungseinbrüche die Einbrecher nicht zum gewünschten Erfolg gekommen sind. Dieser hohe Prozentwert verdeutlicht auch, dass die Präventionsarbeit der Polizei und das sicherheitsbewusste Verhalten der Bevölkerung Früchte tragen.

Die kreisweite Aktion „Vorsicht, aufmerksame Nachbarn“ wirbt für mehr Sicherheitsbewusstsein im eigenen Wohnumfeld. Achtsame Nachbarn können Einbrüche verhindern. Immer wieder erfährt die Polizei, dass einzelne Täter oder kleine Tätergruppen zwar in Wohngegenden wahrgenommen wurden, es ihnen dann aber dennoch gelungen ist, unbehelligt in Häuser und Wohnungen einzubrechen, ohne das Nachbarn hiervon Notiz genommen haben. Dabei ließen sich gerade solche tagsüber begangene Taten leicht verhindern, wenn Nachbarn aufmerksam wären und bei verdächtigen Beobachtungen möglichst schnell die Polizei informieren würden. Straftäter agieren am liebsten völlig unbehelligt. Häufig reicht es schon, sie aus der Anonymität zu holen, indem man sie anspricht, beispielsweise mit der Frage, ob sie jemanden suchen oder ob man helfen könne.

Sensibilität, Aufmerksamkeit und Wachsamkeit haben nichts mit Schnüffelei zu tun. Vielmehr sind sie Ausdruck sicherheitsbewussten Verhaltens und nachbarschaftlicher Mitverantwortung, die allen zuteil werden können. Die Polizei kann nicht überall sein, aber ein Nachbar ist fast immer in der Nähe des Tatortes. Deshalb ist neben technischen Sicherungsmöglichkeiten wie einbruchshemmenden Türen und Fenstern sowie Alarmanlagen, auch die Pflege einer guten und aktiven Nachbarschaft ein wichtiger Faktor für ein sicheres Wohnen.

Wo aufmerksame Nachbarn sind, steigt das Entdeckungsrisiko für die Täter deutlich an.
Tipps der Polizei:

Türen von Haus oder Wohnung immer verschließen, auch wenn Sie nur kurz weg sind.

Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals draußen verstecken.

Nach einem Verlust des Schlüssels sollte der Schließzylinder gewechselt werden.

Terrassen- und Balkontüren sowie Fenster immer verschließen, auch wenn Sie nur für einen Augenblick das Haus / die Wohnung verlassen.

Gekippte Fenster / Balkontüren machen es dem Einbrecher leicht. Er hat es schnell geöffnet. In der Regel erlischt der Versicherungsschutz bei einem gekippten Fenster / einer Balkontür und der Ganove dringt dadurch ein.

Die Rollläden tagsüber hochziehen. Heruntergelassene Rollläden signalisieren Abwesenheit.

Wohnung oder Haus bei länger Abwesenheit bewohnt erscheinen lassen. Bitten Sie Nachbarn, Verwandte oder Bekannte darum Briefkästen zu leeren, Rollläden, Vorhänge, Beleuchtung, Radio sowie Fernseher unregelmäßig zu betätigen.

Zeitschaltuhren für die Beleuchtung verwenden.

Bewusst auf verdächtige Situationen in der Nachbarschaft achten.

Sollten Sie einen Einbrecher beobachten oder gar begegnen, spielen Sie nicht den Helden, sondern verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei.

Darüber hinaus können Interessierte einen kostenlosen Beratungstermin für ihre Wohnung bzw. ihr Wohnhaus vor Ort vereinbaren. Wenden Sie sich hierzu bitte an die Polizeidirektion Main-Taunus, Polizeiliche Beratung Herrn Tauber, Telefon (06192) 2079-231. Weitere Tipps erhalten Sie auch im Internet unter www.polizei-beratung.de.

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