22. Januar 2020

“Save My Grandma” am Privatgymnasium Dr. Richter in Kelkheim

Das in 2018 von der Jugendarbeit Hofheim entwickelte und erstmals im November 2018 in 8. Klassen der Main-Taunus-Schule durchgeführte Präventionsprojekt „Save My Grandma“ am 22.01.2020 in einer 8. Klasse des Privatgymnasiums Dr. Richter in Kelkheim gestartet. Neu ist hier, dass die Evaluation durch Schüler des Gymnasiums selbständig übernommen wird. Hierzu wurde durch die Schüler eine App entwickelt, welche eine Befragung der Großeltern und eine Bewertung durch die am Projekt teilgenommenen Schüler per Smartphone ermöglicht.

Projektname

Die Projektentwickler aus Hofheim entschieden sich für den Titel „Save My Grandma“, weil das besser klingt als „Save My Grandparents“ oder „Schütze meine Großeltern“. In jedem Fall geht es um beide Großelternteile, da Oma und Opa im Fokus der Trickbetrüger sind.

Ausgangslage

Die Notwendigkeit für ein solches Präventionsprojekt ergibt sich, weil immer mehr Senior/innen Opfer von gezielter Kriminalität zum Nachteil älteren Menschen werden. Am bekanntesten ist dabei der sogenannte „Enkeltrick“, aber auch Taschen- und Trickdiebstahl, falsche Gewinnversprechungen, falsche Polizisten und Handwerkern, Überrumpelung an der Haustür und Schockanrufe sind gängige Methoden.

Ältere Menschen werden aufgrund ihrer Hilfsbereitschaft, aber auch wegen nachlassender geistiger und körperlicher Fähigkeiten, gezielt als Opfer ausgewählt.

Während die Gesamtkriminalität seit Jahren zurückgeht, steigen die Straftaten zum Nachteil älterer Menschen. Im Jahr 2017 gab es 61 Enkeltrick-Versuche im Main-Taunus-Kreis, vier Delikte wurden vollendet mit einem Schaden von 70.000 €. In 2018 wurden 91 Enkeltrickversuche gemeldet, wiederum vier Opfer mit einem Schaden von 54.000 €.

Noch dramatischer sind die Fälle mit „Falschen Polizisten“. In 2017 wurden rund 800 Anrufe „Falscher Polizisten“ gemeldet, denen acht Senioren und Seniorinnen auf den Leim gingen und an die Abholer Geld und Wertgegenstände für insgesamt 600.000 € übergaben. In 2018 kam es zu 400 Anrufen, drei Senioren/-innen wurden Opfer mit einem Schaden von 160.000 €.

Zielsetzung

Um Senior/innen vor Straftaten dieser Art zu schützen, wird das Thema gezielt in die Familien getragen, um eine möglichst gute Aufklärung zu bewirken. Dies soll über Jugendliche erreicht werden, die im Rahmen von (Schul-) Workshops über diese Thematik aufgeklärt werden, mit dem Ziel, über Gespräche innerhalb der Familien möglichst viele Senioren/innen zu erreichen.

Kooperationspartner

Träger des Projektes in Kelkheim ist das Privatgymnasiums Dr. Richter, unterstützt durch die Präventionsräte Kelkheim und Main-Taunus-Kreis mit den Sicherheitsberatern für Senioren und die Polizeistation Kelkheim.

Zielgruppe

Unmittelbare Zielgruppe sind Schüler zwischen 13-19 Jahren sowie mittelbar ihre Familien und insbesondere ihre Großeltern. Da sich in Hofheim die Durchführung mit den 8. Klassen bewährt hat, wird dies in Kelkheim fortgeführt.

Umsetzung an der Schule

Die Projektkoordination übernahm die Schulleiterin Marion Polydore persönlich. Die 8. Klasse wurde durch Fachlehrer Markus Bähr betreut.

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