April 2012: Struktur und Projekte der Prävention im MTK auf dem Prüfstand –

Im Mittelpunkt der Sitzung des Präventionsrates MTK am 19.04.2012 stand die Untersuchung der Präventionsstruktur und –maßnahmen im Main-Taunus-Kreis durch die Fachhochschule Frankfurt am Main.

Foto 1: v.l.n.r. OStA Hubert Hardt, Landrat Michael Cyriax, Geschäftsführer Peter Nicolay, Prof. Dr. Heino Stöver, Ehrenamt. Kreisbeigeordnete Ingrid Hasse, Kreisbeigeordneter Wolfgang Kollmeier, Polizeivizepräsident Rainer Brüssow, OStA Harmut Ferse, PD Jürgen Moog

Prof. Dr. Heino Stöver trug den Sitzungsteilnehmern (Vorsitzender Landrat Michael Cyriax, Geschäftsführer Peter Nicolay, Kreisbeigeordneter Wolfgang Kollmeier, Ehrenamtl. Kreisbeigeordnete Ingrid Hasse, Oberstaatsanwalt Hubert Hardt (StA Ffm.), Oberstaatsanwalt Hartmut Ferse (StA WI), Polizeivizepräsident Rainer Brüssow und Polizeidirektor Jürgen Moog) das Ergebnis seiner Bestandsaufnahme der Präventionsmaßnahmen im Main-Taunus-Kreis vor.

Foto 2: Prof. Dr. Heino Stöver, dahinter OStA Hubert Hardt

Auf der Basis von Datenbankrecherchen, Telefoninterviews und persönlichen Interviews wurde ein Stärken-/Schwächen-Profil entwickelt. Danach ist die Präventionsarbeit im Main-Taunus-Kreis auf einem guten Weg. Stärken sind u.a. die Vernetzung und Einbeziehung relevanter Akteure und Multiplikatoren, die konsensuelle Identifikation der Arbeitsinhalte, die Partizipation und Mediation, die Stärkung des Gemeinschaftssinns und die Strategien zum Umgang mit Jugendlichen, insbesondere beim Thema Alkohol. Handlungsbedarf ergibt sich aus den Schwächen: Personalmangel, Betonung auf Kriminalprävention, Inaktivität einzelner Kommunen und fehlende Nachhaltigkeit einiger Präventionsprojekte.

Foto 3: v.l.n.r. OStA Harmut Ferse, OStA Hubert Hardt, Prof. Dr. Heino Stöver, Geschäftsführer Peter Nicolay, Polizeivizepräsident Rainer Brüssow, Ehrenamtl. Kreisbeigeordnete Ingrid Hasse, Kreisbeigeordneter Wolfgang Kollmeier, Landrat Michael Cyriax,

Für den Präventionsrat MTK, der die Untersuchung durch die Fachhochschule Frankfurt in Auftrag gegeben hatte, bedankte sich Landrat Cyriax bei Prof. Dr. Stöver. Die anschließende Diskussion bestätigte das Untersuchungsergebnis weitgehend; es deckt sich mit der Eigenwahrnehmung des Präventionsrates und bestätigt dessen Vorgehensweise. Lediglich bei der „Betonung der Kriminalprävention“ als Schwäche, gab es Widerspruch. Ausrichtung und Aufgaben des Präventionsrates sind gemäß Satzung auf Kriminalprävention (wenn auch sehr weit gefasst) beschränkt (Siehe auch § 1 Abs. 6 Satz 3 HSOG). Mit den als Beispiele benannten Einschränkungen der Lebensqualität durch Fluglärm oder Autoverkehr würde sich die Präventionsräte sicherlich verlieren und den ebenfalls als Schwäche festgestellten Personalmangel noch verstärken.

Die sehr positive Entwicklung von Kriminalprävention und Kriminalitätsbekämpfung im Main-Taunus-Kreis zeigte Polizeidirektor Jürgen Moog anhand der Polizeilichen Kriminalstatistik 2011 auf.

Grafik: Gesamtkriminalität MTK und Aufklärungsquote

Deutliche Fallzahlenrückgänge bei der Gesamtkriminalität und insbesondere bei den jugendtypischen Delikten – in Verbindung mit der Steigerung der Aufklärungsquote bestätigen die auf Prävention angelegte Strategie von Polizei und Präventionsräten. Handlungsbedarf besteht nach wie vor bei den Wohnungseinbrüchen und bei der Jugenddelinquenz.

Zur Struktur des Präventionsrates stellte Geschäftsführer Peter Nicolay den Sachstand der Gespräche mit den Arbeitskreisen „Gewalt in der Familie“, „Sexualisierte Gewalt“ und „Prävention“ dar. Frau Hasse will sich dafür einsetzen, dass der Arbeitskreis Gewalt in der Familie in den Präventionskreis MTK integriert wird. Landrat Cyriax teilte mit, dass der AK Jugend und Soziales künftig von Herrn Kollmeier geleitet wird.

Organigramm Präventionsrat MTK

Außerdem wurde die seit September 2011 bestehende Homepage des Präventionsrates MTK vorgestellt. Die Arbeitskreise und kommunalen Präventionsräte haben dort eigene Seiten. Mittlerweile sind 264 Präventionsprojekte erfasst und unter den Themenbereichen differenziert strukturiert. Derzeit haben sieben Kommunen ihre Präventionsräte auf ihren eigenen Homepages dargestellt und mit dem Präventionsrat MTK verlinkt.

Als Beispiele für aktuelle Präventionsprojekte wurden das „Prüfen von Häusern auf Einbruchsgelegenheiten“, die „Veranstaltungen zur Einbruchsprävention“ und die „Aktion Vorsicht aufmerksame Nachbarn“ vorgestellt, mit denen insbesondere in der kommenden dunklen Jahreszeit gegen den Wohnungseinbruch vorgegangen werden soll. Im Zusammenhang mit der Einweihung des Erweiterungsbaus der Heinrich-Böll-Schule will Landrat Cyriax für das Projekt „Lasergravur als Diebstahlsschutz für Notebooks“ werben. Am 28.11.2012 wird im Landratsamt wieder eine Veranstaltung zur Qualifizierung von Krisenteams der Schulen im Main-Taunus-Kreis durchgeführt. Das Projekt „Farbleitsystem zur besseren Orientierung“ wurde mittlerweile an 37 Schulen im Main-Taunus-Kreis installiert.

Jürgen Moog

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