September 2022: Keine Berührungsängste mit der Polizei

Die Sicherheitskonferenz in Hofheim am 05.09.2022 ist Anlass für eine Zwischenbilanz: Vor drei Jahren ist die Kreisstadt Hofheim am Taunus dem Landesprogramm KOMPASS (KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel) beigetreten.

Ziel des Programmes ist eine engere Zusammenarbeit zwischen Polizei, Bürgerinnen und Bürgern und Kommunen. Deshalb haben Vertreter und Vertreterinnen von Polizei, Stadt, Vereinen, Schulen und anderen Institutionen bei einer Sicherheitskonferenz über die Maßnahmen debattiert, die die Stadt schon umgesetzt hat, und über die Vorhaben, die noch anstehen.

Erster Stadtrat Wolfgang Exner und Moderatorin Anke Seeling bei der Sicherheitskonferenz „KOMPASS“.

„Einerseits geht es uns um die Sicherheit in Hofheim, wie sie sich in der Polizeilichen Kriminalstatistik niederschlägt“, so Erster Stadtrat Wolfgang Exner. „Andererseits wollen wir auch das subjektive Sicherheitsgefühl der Hofheimerinnen und Hofheimer verbessern.“

Im Mai 2020 gab es als ersten Schritt eine repräsentative Umfrage unter 3.800 Hofheimerinnen und Hofheimern nach ihren Anregungen und Ideen, Ängsten und Sorgen zum Thema Sicherheit. Diese Umfrage ist von Sascha Apitz, Masterand an der Deutschen Hochschule der Polizei, ausgewertet worden. Laut Apitz schätzen die Bürgerinnen und Bürger die Lebensqualität in ihren Stadtteilen als hoch ein: Sie bewerten sie im Durchschnitt mit der Note 2,2. Dennoch hat ein knappes Viertel der Befragten Angst, demnächst Opfer eines Einbruchs zu werden.

Diese Furcht ist nach Angaben von Polizeihauptkommissar Andreas Dicke, Dienststellenleiter der Polizeistation Hofheim, nicht durch die Daten gedeckt. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik steigt die Aufklärungsquote, die Fallzahlen sinken. Wohnungseinbrüche und Autoaufbrüche sind – anders als früher – nicht mehr unter den Top Fünf der Straftaten in Hofheim. „Diesen Trend gibt es auch unabhängig von Corona.“ Jede zweite Tat ende im Versuchsstadium. „Das zeigt: Prävention wirkt.“

Als eines von Hofheims größten Problemen haben die Befragten laut Apitz den Müll in der Stadt identifiziert. Einige Punkte, die die Bürgerinnen und Bürger in der Umfrage immer wieder genannt hätten, seien bereits umgesetzt worden, erläuterte Erster Stadtrat Exner: zum Beispiel die Aktion „Sauberhaftes Hofheim“, die „Schmutzfink und Dreckspatz“-Kampagne und die Zahl großer Mülltonnen in der Stadt, die täglich geleert werden. Beim allgemeinen Sicherheitsgefühl verwies Exner auf das aufgestockte Personal der Stadtpolizei und auf den Schutzmann vor Ort, den es seit eineinhalb Jahren gibt und der regelmäßig auf dem Wochenmarkt anzutreffen ist. Außerdem hob er die Arbeit der Sicherheitsberaterinnen und -berater für Seniorinnen und Senioren hervor: „Ihre Arbeit ist sehr wertvoll – sie schützen ältere Menschen erfolgreich vor Straftaten.“

Der Schutzmann vor Ort, David Ausbüttel, warb während der Veranstaltung für das Projekt „Gewalt-Sehen-Helfen“. Wer sich für das Thema Prävention interessiert, kann sich unter der E-Mail-Adresse GSH@hofheim.de melden.

Die Polizei selbst anzusprechen und Hinweise zu geben – das ist nach Angaben von Alexandra Sperling, KOMPASS-Beraterin des Polizeipräsidiums Westhessen, der Schlüssel in der Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern und Polizei. „90 Prozent der Straftaten werden von Bürgerinnen und Bürgern gemeldet.“ Die Polizei sei auf Hinweise angewiesen. „Also: keine Berührungsängste!“

Zum Ende der Veranstaltung wurde das Publikum nach Hofheims größten Problemfeldern gefragt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten Karten mit ihren Einschätzungen abgeben. Die Aussagen werden noch ausgewertet, aber eines steht jetzt schon fest: Ganz vorn lag das Thema Straßenverkehr.

Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Hofheim

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