März 2019: Informationsstand der Krifteler Sicherheitsberater zur „Sicherheit im Alter“ in der Volksbank Kriftel

In den Medien wird regelmäßig über den Enkeltrick oder Betrügereien an der Haustür berichtet. „Ältere Menschen werden immer wieder zu Opfern krimineller Handlungen. Dabei nutzen die Täter häufig Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft der Senioren aus“, weiß der Erste Beigeordnete Franz Jirasek. Per Telefon versuchen Ganoven, Senioren zur Auszahlung von großen Geldmengen zu überreden, geben sich als Enkel, Verwandte oder gar Polizisten aus, die das Vermögen angeblich vor Diebstahl schützen müssen. Auch an der Haustür versuchen sie, die Senioren mit Lügengeschichten zu verunsichern. Das war auch in Kriftel schon der Fall.

Um aktiv auf die Menschen zuzugehen und sie vor Schaden zu bewahren, waren daher vom 27.02. bis 01.03.2019 die Krifteler Sicherheitsberater für Senioren, Axel Aubel, Siegfried Ambros und Wolfgang Polatschek, mit einem Informationsstand in der Filiale der Frankfurter Volksbank vertreten. Ihre Themen: Trickbetrug und Enkeltrick. Interessierte Bürger waren herzlich eingeladen, sich dort über Möglichkeiten zu informieren, wie man sich vor Betrügern schützen und im Falle eines „falschen“ Anrufs oder Besuchs verhalten soll.

V.l.: Erster Beigeordneter Franz Jirasek, Leiterin der Krifteler Volksbank-Filiale, Martina Halak, und die Sicherheitsberater Axel Aubel und Siegfried Ambros

Da bewusst die Zeit um den Monats-Ultimo gewählt wurde, war der Publikumsverkehr in der Volksbankfiliale besonders stark. „Wir sind mit vielen ältere Bankkunden ins Gespräch gekommen“, erzählte Sicherheitsberater Siegfried Ambros. Auch mehrere jüngere Kunden haben für ihre Eltern, aber auch Nachbarn und Freunde Flyer und Infobroschüren mitgenommen. Auf ihnen ist groß zu lesen: „Ich bin auf der Hut!“ oder „Ich bin misstrauisch“, um Senioren zu ermahnen, nicht jedem die Tür auf zu machen und nicht jedem die Geschichte am Telefon oder vor der Haustür abzunehmen.

 „So gut wie immer arbeiten mehrere Betrüger zusammen als ein eingespieltes Team“, berichtete Ambros einem Kunden am Stand. „Einer verschafft sich unter einem Vorwand kurz Zutritt, etwa um das Telefon der Bewohner zu nutzen, die anderen huschen durch die unbeobachtete Wohnungstüre und erbeuten mit wenigen Handgriffen zahlreiche Wertsachen.“

Sicherheitsberater Wolfgang Polatschek

Sicherheitsberater Wolfgang Polatschek erfuhr, dass die meisten Senioren zumindest schon einmal telefonisch in betrügerischer Absicht angesprochen worden. Wegen der vielen Aufklärungsaktionen vor Ort, aus den Zeitungen und dem Fernsehen legen die meisten aber inzwischen gleich wieder auf.

Sehr groß war das Interesse für die Broschüre zum Thema „Was ist zu tun, wenn sich falsche Polizisten am Telefon melden“. Dabei war immer wieder von den angerufenen Senioren zu hören, wie fordernd und bestimmend die Betrüger am Telefon auftreten. Besonders beeindruckend war der Bericht einer Kundin der Volksbank, welche vor ca. einem Jahr tatsächlich Opfer eines falschen Polizisten geworden ist. Sie gab an, sie hätte vorher nie gedacht, auf so einen Trick hereinzufallen. Als aber dann der Anruf kam, wäre der Betrüger so einschmeichelnd und gleichzeitig überzeugend aufgetreten, so dass jegliche Alarmsignale bei ihr versagt hätten. Der entstandene Schaden war erheblich, aber inzwischen kann sie mit dem Vorfall leben und hat aus diesem Schaden gelernt. Geholfen hätte ihr auch, dass man ihr im Nachgang von der Polizei versichert hätte, dass man sich nicht dafür schämen müsste, auf den Trick hereingefallen zu sein.

Die Leiterin der Krifteler Volksbank-Filiale, Martina Halak, war sofort für die Idee begeistert, die Senioren in ihrer Bank auf die Trickbetrügereien aufmerksam zu machen. Frau Halak: „Die Kollegen sind sensibilisiert, wenn ältere Kunden plötzlich hohe Beträge abholen wollen“, erzählte Frau Halak. „Doch nicht immer können wir verhindern, dass Senioren Opfer von Betrügern werden. Wir können nicht eigenmächtig die Polizei rufen, wenn wir glauben, jemand wurde betrogen. Denn schließlich gilt das Bankgeheimnis.“ Mehr als Hinweisen und Nachfragen sei nicht möglich. „Verweigern können wir eine Überweisung nicht!“ Dennoch spreche man die Kunden an, vor allem bei langjährigen Kunden könne man das Verhalten gut einschätzen. So sei es schon mehrfach erfolgreich gelungen, den Betrug am Kunden durch Ganoven erfolgreich zu verhindern.

Franz Jirasek freut sich über die Kooperation mit der Krifteler Volksbank-Filiale zur Sicherheit der älteren Menschen. „Die gleiche Aktion ist daher für Ende März in der Taunussparkasse geplant“, kündigte er an.

Tina Schehler und Wolfgang Polatschek

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