November 2016: In Kriftel gibt es jetzt vier Sicherheitsberater für Senioren

„Ältere Menschen werden immer wieder zu Opfern krimineller Handlungen. Dabei nutzen die Täter häufig Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft der Senioren aus“, weiß der Erste Beigeordnete der Gemeinde Kriftel, Franz Jirasek. In den Medien wird regelmäßig über Senioren berichtet, die zum Beispiel dem „Enkeltrick“ oder Betrügereien an der Haustür zum Opfer fallen. Die Furcht vor Verbrechen ist bei älteren Menschen deutlich ausgeprägter als bei jüngeren. Daher begrüßt Jirasek das Projekt der Main-Taunus Polizeidirektion und des Präventionsrates der Main-Taunus-Kreises, mit eigens dafür geschulten „Sicherheitsberatern für Senioren“ das Vertrauen dieser Altersklasse zu stärken. Gemeinsam mit dem Leiter des Ordnungsamtes, Volker Kaufmann, begrüßte er jetzt drei von aktuell vier zertifizierten Sicherheitsberatern aus Kriftel im Rathaus, um ihnen für ihr ehrenamtliches Engagement zu danken und mit ihnen über ihr künftiges Wirken in der Gemeinde zu sprechen.

Paul Sehlbach (67) fühlt sich als ehemaliger Kriminalbeamter prädestiniert für die Aufgabe, da er aus seinem Beruf heraus über vielfältige Erfahrungen verfügt. Daher meldete er sich gerne, als er im Mai den Aufruf in der Presse las, Sicherheitsberater für Senioren würden gesucht. Gleiches gilt für Siegfried Ambros (61), der bis vor kurzem die Polizeidienststelle in Flörsheim leitete und in seiner aktiven Zeit als Polizeibeamter etliche Vorträge in Vereinen und Verbänden zum Thema „Sicherheit“ hielt. Axel Aubel (66), 48 Jahre als Kommunalbeamter unter anderem im Kreis tätig, hat bereits als Schöffe am Landgericht viele Verfahren begleitet, wo es um die Schädigung von Senioren ging. „Vielleicht kann ich durch meine Tätigkeit in Kriftel helfen, dererlei Verfahren zu verhindern“, sagt er. Nicht anwesend war Jürgen Fries.

v.l.: Ordnungsamtsleiter Volker Kaufmann, SfS Siegfried Ambros, SfS Paul Sehlbach, SfS Axel Aubel und Erster Beigeordneter Franz Jirasek

„Ich freue mich sehr, dass wir so gute und qualifizierte Sicherheitsberater in Kriftel haben“, freut sich Jirasek. Da sie künftig auch als Multiplikatoren in Vereinen, bei Veranstaltungen, in Familie und Freundeskreis und im Wohnumfeld fungieren sollen, bot er an, die Herren zunächst in den Sitzungen verschiedenster Gremien vorzustellen. „Sinnvoll wäre es auch, sich beispielsweise beim Arbeitskreis Senioren, bei der Arbeiterwohlfahrt, den Seniorengruppen der katholischen Kirche und des DRK, beim VdK oder im Josef-Wittwer-Haus vorzustellen und Kurzvorträge zu halten.“

Was tun gegen Betrügereien an der Haustür?

Im Main-Taunus-Kreis gibt es knapp 100 Sicherheitsberater für Senioren. Die ehrenamtlichen Berater werden zwei Tage lang von der Polizei geschult. Neben Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (Enkeltrick, falsche Gewinnversprechen, Taschen- und Trickdiebstahl und Betrügereien an der Haustür) werden auch die Themen Sicherheit für Senioren im Straßenverkehr, Gefahren im Internet und der Opferschutz in der Schulung durch den Kreis behandelt. Im Anschluss erhalten sie einen Ausweis und Informationsmaterial.

„Wir werden noch im November alle Einwohner der Gemeinde anschreiben, die älter als 70 Jahre sind“, kündigt Jirasek an. Unter anderem wird in dem Brief darauf hingewiesen, dass die Seniorenberatung, die es mittlerweile in jeder Kommune gibt, Kontakt zu den Sicherheitsberatern vermittelt. „Außerdem werden wir Infomaterial beilegen und einen nützlichen Anhänger für die Haustür, der mit dem Hinweis ‚Ich bin auf der Hut‘ Senioren vor dem Öffnen der Haustür an gesundes Misstrauen erinnern soll.“ Unangemeldet stehen die Sicherheitsberater für Senioren auf keinen Fall vor der Tür, betont Jirasek. Die Berater tragen außer ihrem Personalausweis einen Berater-Ausweis und entsprechende Visitenkarten bei sich.

Weitere Infos im Rathaus gibt Volker Kaufmann unter 06192/4004-50.

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